Mit der schwächsten Saisonleistung bisher und einer völlig verdienten 3:2-Niederlage kehrt die 1. Herrenmannschaft vom Gastspiel beim Tabellennachbarn Vorwärts Nordhorn zurück und befindet sich nun wieder auf einem Abstiegsplatz.
Mit nahezu unveränderter Aufstellung nach dem Sieg über Holthausen, lediglich Thomas Egbers stieß wieder zum Team, ging die Mannschaft von Trainer Lüken in die Partie, ohne jedoch an die Leistung der Vorwoche anknüpfen zu können. Von Beginn an gewann Nordhorn Zweikampf um Zweikampf, diktierte das Spielgeschehen vor allem über die Außenpositionen und trug so immer wieder gefährliche Angriffe vor – die blau-weissen Gäste standen zumeist bewundernd Spalier. Ohne die nötige Laufbereitschaft, ohne angemessene Zweikampfhärte und mit nahezu keinem Spieler in Normalform präsentierte sich das Team von seiner schlechtesten Seite und ging nach einer halben Stunde völlig verdient in Rückstand. Der Nordhorner Plüdemann schloss nach zweifachem Doppelpass gekonnt von der Strafraumgrenze ab. Eigene Offensivbemühungen, die zumeist statisch durch lange Bälle eingeleitet wurden, scheiterten in der Vielzahl, da die Mannschaftsteile zu weit auseinander standen und nicht nachgerückt wurde.
Nach dem Pausentee, der eine Systemumstellung auf die Viererkette und zwei Wechsel beinhaltete, änderte sich kaum etwas am Spielverlauf. Blau-Weiss erhöhte zwar den eigenen Ballbesitz, verlor aber weiterhin alle entscheidenden Zweikämpfe, sodass wenig Zählbares aus dem Offensivspiel heraus sprang. Wesentlich zielstrebiger agierten die heimstarken Nordhorner, die immer wieder über sehenswerte Konter für Gefahr sorgten und so den Spielstand auf 3:0 erhöhten, ohne dabei wesentlich gestört zu werden. Erst nach 60 Minuten stemmte sich das Team gegen die sich abzeichnende Blamage und zeigte Laufbereitschaft und Aggressivität. Postwendend fiel durch einen verwandelten Foulelfmeter von Christoph Escherhaus der Anschlusstreffer und als Maik Dorenkamp in der 82. Minute per Kopf auf 3:2 verkürzte, schien sogar der zugegeben völlig unverdiente Ausgleich noch möglich. Am Ende erwachte die Mannschaft jedoch zu spät aus ihrer Lethargie, hätte sich bei zahlreichen Nordhorner Chancen aber auch nicht über ein heftigeres Ergebnis beschweren dürfen.
Den größer werdenden Druck vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Löningen hat sich Blau-Weiss selbst zuzuschreiben, sollte jedoch viel eher darauf bedacht sein, für Wiedergutmachung zu sorgen. Denn nur durch mannschaftliche Geschlossenheit mit hoher Einsatzbereitschaft kann im Abstiegskampf gepunktet werden und der Anschluss an das Mittelfeld nicht verloren gehen.
Hollage: Friedrich - P. Strößner - Hawighorst, Egbers - Behrens, A. Strößner (ab 61. Schleibaum), Hobelmann (ab 46. T.), Escherhaus, Schomäker - Dorenkamp, Smakolli (ab 46. Ayvaz)
Tore: 1:0 Plüdemann (29.), 2:0 Ganskow (52.), 3:0 Jungfer (61.), 3:1 Escherhaus (70./ Foulelfmeter), 3:2 Dorenkamp (82.)