Unternehmen: Sieg-Hattrick! Diese Marschroute hatten sich die Hollager A1-Junioren für das Spiel gegen die Hansa aus Friesoythe in großen Lettern auf die Fahnen geschrieben. Nach zuletzt zwei souverän herausgespielten Siegen in Folge gegen die Mannschaften von Dinklage und Großefehn war der Siegeswillen der von Uwe Raesch trainierten Mannschaft ungebrochen. Entsprechend groß war die Motivation schon im Vorfeld der Partie am Sonntag, den 07. November 2010, am heimischen Benkenbusch.
Chef-Trainer Uwe Raesch konnte nach zwei Spielen krankheitsbedingter Abwesenheit wieder die Position auf seinem angestammten Platz auf der Trainerbank einnehmen. Gerd Küthe, der am vergangenen Wochenende mit dem Sieg gegen die körperlich starke Elf aus Großefehn sein Comeback an der Seitenlinie gegeben hatte, stand an diesem Sonntag als Co-Trainer zur Verfügung. Das neu gebildete Zweigestirn Raesch/Küthe schickte ein in der taktischen Ausrichtung unverändertes Team im Vergleich zum Spiel gegen Großefehn ins Spiel. Jedoch mussten aufgrund der personellen Situation auf einigen Positionen Anpassungen vorgenommen werden. Erstmals seit seiner Verletzung stand Daniel Bauer wieder in der Startelf in der Funktion als rechter Außerverteidiger. Die linke Seite riegelte Stefan Kemme ab. Das Mittelfeld zeichnete sich wieder durch die Raute aus, die auf rechts mit dem wieder genesenen Daniel Lutzer komplettiert wurde. Der Angriff blieb im Vergleich zur Vorwoche unverändert.
Goldenes Herbstwetter und Sonnenschein empfingen die Akteure auf dem Spielfeld. Blau-Weiss begann die Partie mit reichlich Schwung. Die zuletzt eingefahrenen Siege hatten für einen enormen Motivationsschub im gesamten Team gesorgt. Die Gäste aus Friesoythe waren auf das hohe Anfangstempo der Hausherren in keinster Weise vorbereitet und kamen schon früh im eigenen Strafraum in Bedrängnis. In der 6. Spielminute nutze Daniel Lutzer dann die Unorganisiertheit in der gegnerischen Abwehr für die 1:0 Führung der Blau-Weissen nach toller Vorarbeit von Christopher Bosse. Hollage erhöhte daraufhin den Druck und keine zwei Minuten nach dem Führungstreffer sorgte Alexander Rodefeld mit einem Lupfer über den viel zu weit vor dem Tor stehenden Torhüter der Gäste für den Treffer zum 2:0. Nach diesem turbulenten Auftakt beruhigte sich das Spiel dann aber zunehmend. Mit gefühlten 70% Ballbesitz blieb Blau-Weiss die spielbestimmende Mannschaft in der ersten halben Stunde. In der 28. Spielminute gelang es den Hanseaten jedoch, das Spiel wieder offen zu gestalten. Nach einem Eckstoß nutze das gegnerische Team eiskalt das Getümmel im Hollager Strafraum aus und konnte zum 2:1 verkürzen. Friesoythe hatte mittlerweile den eigenen Rhythmus gefunden und erkämpfte sich nach und nach höhere Spielanteile. Nach einem Foul am Hollager Stürmer Nicolas Lanwert im Strafraum der Gäste entschied der Unparteiische auf Strafstoß (31.). Christopher Bosse trat an, scheiterte jedoch am Keeper der Hanseaten. In den folgenden Minuten bis zur Pause fand Hollage lange Zeit keine spielerische Antwort auf den Gegentreffer. Der Schreck aus der 28. Minute saß noch tief. Kurz vor Schluss der ersten Hälfte setzte Alexander Rodefeld dann doch noch einmal ein deutliches Ausrufezeichen. Mit einem spektakulären Fallrückzieher vor dem gegnerischen Tor verwandelte er die Vorlage von Stefan Kemme zum 3:1 und gab auf diesem Wege seine ganz persönliche Bewerbung zum Tor des Monats ab (45.). Kurz darauf ertönte der Abpfiff zum wohlverdienten „Pausentee“.
Die zweite Hälfte konnte Innenverteidiger Matthias Langemeyer leider nur noch von der Bank aus beobachten. Er war im ersten Durchgang mit dem Fuß umgeknickt und konnte nicht mehr weiter spielen. Die Aufstellung wurde daraufhin leicht umgestellt. Kapitän Felix Feldkamp dirigierte seine Mannen fortan aus der Abwehrkette heraus und übernahm die Langemeyer-Position. Anstelle von Feldkamp komplettierte der eingewechselte Rene Lücke das Mittelfeld. Das Spiel begann im zweiten Abschnitt auf beiden Seiten zögerlich. Beide Teams waren zunächst darauf bedacht, das Tempo neu aufzunehmen. In der 48. Spielminute kurz nach Wiederanpfiff scheiterte ein Hollager Spielaufbau nach einem Ballverlust im Mittelfeld. Hansa nutzte die Gelegenheit für einen schnellen Konter. Die Gastgeber konnten nicht schnell genug umschalten und so gelang Friesoythe der Anschlusstreffer zum 3:2. Über weite Phasen der zweiten Halbzeit standen sich zwei ebenbürtige Gegner gegenüber, die sich weitestgehend neutralisierten. Uwe Raesch versuchte mit den Einwechslungen von Jan Recker für Stefan Kemme, sowie Waldemar Gebel für Nicolas Lanwert, noch einmal Akzente nach vorne zu setzen. In der 84. Minute fiel dann endlich die ersehnte Entscheidung. Wie aus dem Nichts tauchte Alexander Rodefeld noch einmal in einer Eins-zu-Eins-Situation vor dem Torwart der Gäste auf und spielte den Keeper in ähnlicher Weise aus, wie es ihm schon bei seinem Treffer zum 2:0 gelungen ist, und wurde dadurch ein für alle mal zum „Man of the Match“. Kurz vor Schluss wurde es dann doch noch einmal brenzlig: In einer strittigen Szene nach einer Ecke im Hollager Strafraum ertönte plötzlich ein Pfiff. Der Referee zeigte unvermittelt auf den Elfmeterpunkt und verwies den Hollager Kapitän Felix Feldkamp für 5 Minuten des Platzes. Zum Helden des Tages wurde anschließend der Hollager Keeper Pouya Amiri, der die richtige Ecke angepeilt hatte und die Großchance der Gäste vereitelte.
Dieser Sieg bringt dem Team um das Trainerduo Uwe Raesch und Gerd Küthe weitere 3 wichtige Zähler für das Punktekonto. In der Tabelle etabliert sich das Team nun im eng umkämpften Mittelfeld. In Hinblick auf das nächste spielfreie Wochenende steht nun die Regeneration der angeschlagenen Spieler ganz oben auf der Agenda von Uwe Raesch. Das nächste Spiel findet erst in 14 Tagen statt. Am 20. November treffen die Hollager Talente auswärts auf die Elf von Blau-Weiss Lohne. Wir hoffen, dass einige Fans die Gelegenheit nutzen und die nicht allzu große Entfernung für eine Reise in das Oldenburger Münsterland zum Besuch des Spiels der A1-Junioren nutzen.
Tim Wellbrock
Aufstellung: Amiri – Kemme (58. Recker), Langemeyer (46. Lücke), Herberger, Bauer – Feldkamp, Strößner, Lutzer (70. Kemme), Bosse – Lanwert (75. Gebel), Rodefeld