Eine Party in Blau und Weiß

BW Hollage sichert sich mit 2:2 Meisterschaft und kehrt nach sieben Jahren in die Landesliga zurück. Lange hatte es an der Tabellenspitze der Bezirksliga einen Dreikampf gegeben, am Ende setzte sich BW Hollage vom SSC Dodesheide und den Sportfreunden Lechtingen etwas ab. Seit Sonntag um 16.58 Uhr ist das Aufstiegsrennen auch rechnerisch entschieden. Der Verein vom Benkenbusch feierte nach einem 2:2 in Dodesheide auf dem Kunstrasen am Sonnenhügel mit rund 300 Hollager Fans eine Party in Blau und Weiß.

Hollages Trainer Andre Strößner sank nach spannenden 90 Minuten befreit in die Knie, der Gäste-Anhang stürmte den Platz mit Fahnen und Fanschals im Gepäck. „Bezirksligameister, Bezirksligameister, Bezirksligameister – BWH!“ – in den Chor der jugendlichen Fans stimmten Mannschaft und Funktionsteam lautstark ein. Strößner gönnte sich zunächst eine Gratulationscour im familiären Umfeld. „Noch habe ich Stimme. Ich bin einfach nur glücklich, die Anspannung war riesig“, sagte ein erleichterter Strößner nach einer anstrengenden Saison. „Ich habe in den letzten Wochen nicht viel geschlafen. Wir haben es wieder spannend gemacht, wie schon öfter. Die Jungs sollen jetzt aber einfach nur feiern und es genießen, es sind fast nur Hollager Jungs.“

Im Spitzenspiel Zweiter gegen Erster begegneten sich Dodesheide und Hollage bei prächtiger Kulisse vor mehr als 500 Zuschauern in der ersten Hälfte mit spielerischen Mitteln auf Augenhöhe. Die Gäste gingen auf dem Kunstrasen nach der Pause durch zwei Abwehrspieler, durch Mathis Voßgröne (53.) per Abstauber und Patrick Ballmann nach Ecke (65.), zweimal in Führung. Der SSC konterte durch Torjäger Jens-Uwe Niemeyer (57.) und Alexander Spoida (85.) jeweils mit dem Ausgleich. So blieb es bis zum Abpfiff spannend, weil Dodesheide mit vielen langen Bällen und Freistößen den Hollager Strafraum bis zum Schluss befeuerte.

Ein SSC-Sieg hätte eine Vertagung des Hollager Aufstiegs bedeutet. Max Schmidt und der eingewechselte Timon Lübben hatten zuvor beim Stand von 2:1 die Vorentscheidung für Hollage auf dem Fuß, scheiterten jedoch an ihren Nerven (81.). In der Nachspielzeit brüllte Strößner sein Team nach hinten, der Abpfiff war Erlösung pur.

„Es war ein richtig geiles Spiel mit zwei super Mannschaften. So macht die Arbeit riesig Spaß. Wir spielen guten Fußball“, war SSC-Trainer Yannick Flottmann ebenfalls stolz auf sein Team, das in großen Teilen beisammenbleiben wird und in der kommenden Saison neu angreift. „Hollage ist vollkommen zu Recht Meister, die hatten kaum eine Phase, wo die richtig geschwächelt haben“, sagte ein beeindruckter Flottmann.

Die Meisterspieler wurden derweil geherzt und abgefeiert. Schmidt dachte an das letzte Landesliga-Jahr 2014/15 zurück. „Da war ich dabei, und wir haben den Abstieg von damals endlich zurechtgerückt. Wir haben 20, 25 Spieler, die wirklich top Bezirksliga-Niveau haben.“

Kapitän Philipp Brockmeyer strahlte mit der Sonne um die Wette. „Wir haben eine gesamte Saison darauf so hart hingearbeitet. Und wenn man so belohnt wird – unglaublich.“ Kai Schönhoff dachte wie alle im blau-weißen Dress nur noch ans Feiern. „Wir reißen jetzt hier erst mal die Bude ab, und die Maiwoche hat auch noch offen.“