Frauen-Power bei Blau-Weiss Hollage

Wer kennt sie nicht – zumindest als Fußballfan – unsere Frauen-Fußballnationalmannschaft mit ihrem geradezu genialen Passspiel. Wohlgemerkt Spiel, nicht Kampf oder Krampf wie sehr oft bei den Männern zu beobachten.

Nun wollen wir nicht vermessen sein, aber was die 1. Damenmannschaft von Blau-Weiss Hollage in der Bezirkoberliga zu bieten hat, ist schon bemerkenswert. In der 3. Bezirksoberliga-Saison stehen die Frauen zur Zeit auf dem 4. Tabellenplatz, und wer sie am Sonntag gegen den FSV Westerstede spielen sah, muss mir sicher zustimmen: da ist noch mehr drin.

Das Spiel auf dem Kunstrasenplatz war zunächst relativ ausgeglichen, doch die Dominanz der Hollager Frauen wuchs von Minute zu Minute. Besonders in der 2. Halbzeit war es teilweise ein regelrechtes Powerplay, das die Mädels praktizierten. Eine Großchance nach der anderen ergab sich durch die spielerische und kämpferische Überlegenheit. Die erste war in der 12. Minute zu verzeichnen, als ein Flachschuss von Katja Klein knapp links am Pfosten vorbei strich.

Die letzte Viertelstunde dann wurde mehr als nervenaufreibend. Ein fulminanter Freistoßkracher aus 30 m gegen die Latte durch „Peggy“ Glüsenkamp war Auftakt einer Serie von Großchancen, die aber zunächst am Pfosten oder der vielbeinigen Westersteder Abwehr scheiterten. Die Erlösung – wie es schien – kam dann in der 80. Minute. Yvonne Strößner zog gut 20 m vor dem Tor aus halbrechter Position ab, und die nicht immer sichere Torfrau der Gäste hatte nicht den Hauch einer Chance, als der Aufsetzer rechts von ihr einschlug.

Der Jubel war groß, und man wartete eigentlich nur auf den 2. Treffer. Doch wie so oft im Fußball kam es anders, denn 6 Minuten vor Schluss erzielten die Westerstederinnen beim ersten ernsthaften Angriff in der 2. Hälfte völlig überraschend den Ausgleich. Und 2 Minuten später hatten die Blau-Weissen Glück, denn der FSV konnte eine 3-Gegen-1-Überzahl nicht zum Siegtreffer nutzen. Aber die Hollagerinnen legten noch einmal zu und erspielten sich in den letzten 4 Minuten noch drei weitere Großchancen, die aber leider nicht zum Erfolg führten.

So blieb es beim für die Gäste sehr schmeichelhaften 1:1-Unentschieden, das von ihnen dann auch bejubelt wurde wie ein Sieg, während unsere Mädels ziemlich geknickt waren. Dies ist natürlich angesichts des Spielverlaufs verständlich, doch besteht absolut kein Grund zur Resignation, wie ein Blick auf die Tabelle, in der Blau-Weiss Hollage wie gesagt einen hervorragenden 4. Platz belegt, zeigt.

Eine Spielerin hervorzuheben wäre den anderen gegenüber ungerecht, denn alle Spielerinnen verdienten sich durchweg gute Noten. Dennoch sei es gestattet, Jugendleiter Christian Speer zu zitieren, der auch für den Frauenfußball zuständig ist: “Es ist sensationell, wie schnell Yvonne Strößner nach der Babypause wieder zu alter Stärke gefunden hat. Das Tor war natürlich Klasse, aber wie wertvoll sie für die Mannschaft ist, konnte man über die gesamten 90 Minuten sehen!“ Da kann man ihm nur beipflichten.

Fazit: Diese Mannschaft hat Format, mit dem Trainergespann Ralf Berk und Carsten Kühl, die die gute Arbeit von Andreas Schmidt fortsetzen, hat sie offensichtlich einen Glücksgriff getan und wer die Mädels bei der Blau-Weissen Jubiläumsfete feiern sah, der konnte erkennen: In dieser Truppe stimmt es, hier herrscht ein guter Zusammenhalt, der sich in den Ergebnissen auf dem Platz niederschlägt.

Freuen wir uns auf weitere positive Resultate von unserer 1. Damenmannschaft. Gleich im nächsten Heimspiel am Sonntag, dem 22.11.2009, um 11:00 Uhr gegen Spitzenreiter Blau-Weiss Papenburg, wird es sicher ganz schwer, denn mit einer Tordifferenz von +42 sind die Papenburgerinnen einsame Spitze in der Bezirksoberliga der Frauen.

Liebe Hollager Fußballfreunde, der Gang zum Benkenbusch lohnt sich in jedem Falle, um unsere Mädels zu unterstützen!

Peter Papke

Foto: (Hinten v.l.n.r.) Sarah Bockholt, Annika Meyer, Jennifer Döring, Petra Glüsenkamp, Jenny Vogt, Tina Thole (Mitte v.l.n.r.) Co-Trainer Carsten Kühl, Yvonne Strößner, Julia Grote, Katja Klein, Henrike Otte, Manuela Schmidt, Verena Flegel, Gudrun Lohmann, Nadine Döring, Trainer Ralf Berk (Vorne v.l.n.r.) Birgit Walker, Corinna Kreiling, Marie-Theres Speer, Laura Witte, Anna Rahe, Wiebke Lammers, Stefanie Meier (Es fehlen) Sarah Zanther, Sabrina Rahe, Co-Trainer Richard Terheiden