04.04.2011 04:19

Geschafft! A1-Junioren im Finale des Bezirkspokals

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ schallte es am 02. April 2011 nach dem Halbfinalspiel im Bezirkspokal Weser-Ems über den Melos-Platz in Melle. Die A1-Junioren haben mit einem überzeugenden 4:2 Auswärtserfolg beim SC Melle 03 den Einzug in das Endspiel geschafft und planen nun, den großen Coup zu landen.

Nach einem holprigen Start und einem ernüchternden 1:2 Pausenstand drehte Blau-Weiss nach dem Seitenwechsel erst richtig auf. Innerhalb von 15 Minuten drehten die Hollager Talente die Partie durch Tore von Daniel Lutzer (50.), Nicolas Lanwert (53.) und Felix Feldkamp (59.) in eine 4:2 Führung um. Diese Führung gaben die Gäste bis zum Abpfiff nicht mehr her und verwandelten den Melos-Platz anschließend in ein Tollhaus.

„Vorsicht Hollage!“ tönte es bereits kurz vor dem Anpfiff der Partie lauthals über das Spielfeld. Das Team von Trainer Uwe Raesch zeigte sich bis in die Haarspitzen motiviert angesichts der Aufgabe, die vor den Spielern stand. Mit dem SC Melle hatten es die Gäste vom Hasestrand mit keinem Geringeren als dem aktuellen Tabellenführer der A-Junioren Bezirksliga zu tun. Den blau-weissen Akteuen war klar: Das Spiel würde keinesfalls zu einem Selbstläufer werden.

Um Punkt 18.00 Uhr wurde die Partie durch das Schiedsrichtergespann um Referee Max Lünebrink angepfiffen. Blau-Weiss tat sich zunächst sehr schwer, in Spielfluss zu kommen. Mit Markus Baron gelang es den Gästen zwar die erste Torchance anzudeuten, sich aber noch keine Feldvorteile zu erarbeiteten (10.). Stattdessen stellten die Hausherren aus dem Süden des Landkreises unter Beweis, dass sie nicht unverdient in das Halbfinale eingezogen waren. Der SC spielte mutig nach vorne und drängte Blau-Weiss in die Defensive. Zum ersten Torschuss der Gastgeber kam es in der 18. Minute, der Schuss verfehlte sein Ziel allerdings um Längen.

Melle blieb jedoch am Drücker und hatte sich eindeutige Feldvorteile erarbeitet. Blau-Weiss fiel zu diesem Zeitpunkt der Partie keine spielerische Antwort auf die Spielweise der Hausherren ein und fand sich zumeist tief in der eigenen Hälfte stehend wieder. Eine Abwehraktion des Hollager Verteidigers Matthias Langemeyer nach einem Eckstoß des SC Melle im Hollager Strafraum wertete der Unparteiische zum Entsetzen der Benkenbusch-Truppe als Behinderung und entschied auf Strafstoß. Unhaltbar für Keeper Markus Meyer traf der SC zum nicht unverdienten Führungstreffer. Die Führung war dem bisherigen Spielverlauf entsprechend und ging völlig in Ordnung. Der SC witterte nun Morgenluft und hielt das Tempo hoch. Schon zwei Minuten später schlug es erneut ein im Hollager Gehäuse nach einem Patzer in der Abwehr-Viererkette.

Kapitän Felix Feldkamp mahnte seine Mannen nun lautstark zu mehr Konzentration. Trainer Uwe Raesch war früh gezwungen, zu reagieren, und schickte mit Alexander Rodefeld im Wechsel für Cem Yildirim einen zweiten Stürmer aufs Feld. Die nun zur 4-4-2 Formation umgestellte Mannschaft kam jetzt besser ins Spiel und war bemüht, den Rückstand aufzuholen. Schließlich gelang es dann auch, kurz vor dem Pausenpfiff durch den Abwehrhünen Markus Baron das wichtige Tor zur Verkürzung auf 1:2 zu markieren.

Personell unverändert meldeten sich die Teams nach dem Pausentee zurück auf dem Geläuf. Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff machte Blau-Weiss dann ernst: Nicolas Lanwert eröffnete das Trommelfeuer auf das Gehäuse der Gastgeber mit einem Spannschuss, der nur knapp am Tor vorbei ging (46.). Jetzt waren es die Blau-Weissen, die das Heft an sich rissen. Eine herrliche Koproduktion mit Alexander Rodefeld konnte Daniel Lutzer dann zum 2:2 verwerten. Nach einer effektiv aufgezogenen Angriffswelle legt Rodefeld mit einem Querpass im Strafraum auf den mitgelaufenen Lutzer ab, der nur noch einschieben musste (50.). Den Schock wusste Melle gut zu verkraften und sorgte seinerseits mit einem satten Kracher an das Lattenkreuz für Adrenalinstöße bei Spielern und Zuschauern in blau-weiss.

Den sich an diese Szene anschließenden Abstoß nutzte Hollage für eine schnelle Spielverlagerung. Schnelligkeit war jetzt das Hollager Steckenpferd. Nicolas Lanwert nutzte die völlig fehlende Zuordnung im Strafraum der Gastgeber blitzschnell aus, um das Leder zum 3:2 in die Maschen zu versenken (53.). Das Spiel kannte jetzt nur noch eine Richtung. In der 59. Minute dann die Vorentscheidung: Felix Feldkamp tritt zum Freistoß gut 5 Meter hinter der Mittellinie an. Der vollspann getretene Schuss fliegt wie in Zeitlupe durch die Luft, überwindet die hochgesprungenen SC-Verteidiger – und landet hinter dem Schlussmann im Tor der Melleraner, der sich gehörig verschätzt hatte, zum 4:2. Feldkamp darf sich nun ernsthafte Hoffnungen auf die Trophäe beim Tor des Monats machen.

In der Folge öffnete Blau-Weiss das Spiel wieder ein wenig und ließ den Gegner kommen. Die Hollager Defensive ließ jedoch nichts anbrennen und ließ kaum noch Torschüsse zu. Brenzlig war es allerdings in der 61. Minute als Torwart Markus Meyer seinen Abstoß knapp hinter der Strafraumlinie ansetzte. Der Schiedsrichter ordnete daraufhin einen Freistoß aus gefährlicher Position für den SC Melle an. Der Schuss versank im Hollager Bollwerk und bot die einzig richtig gefährliche Möglichkeit für die Melleraner, noch einmal heran zu kommen. Im weiteren Spielverlauf gelangen zwar noch einige Torschüsse auf beiden Seiten, am Ergebnis änderte sich jedoch nichts mehr.

Nach dem Abpfiff durch den Unparteiischen kannte der Jubel der Hollager keine Grenzen. Die Reservebank stürmte das Spielfeld, Spieler und Trainer lagen sich in den Armen. Unter den Augen vieler mitgereister Hollager Fans wurde der verletzungsbedingt nicht einsatzfähige, aber trotzdem mitgereiste Schlacks Stefan Kemme kurzerhand zum Maskottchen umfunktioniert und heizte seinen Mannschaftskollegen kräftig ein zur Einstimmung auf den Samstagabend.

Damit ist es vollbracht: Die A1-Junioren stehen im Endspiel um den Bezirkspokal Weser-Ems. Dort warten alte Bekannte auf die U19. Mit der SG Egels-Popens/Großefehn trifft die Raesch-Truppe auf starke Konkurrenz aus der Landesliga. Im Liga-Hinspiel gelang hier sogar ein 2:0 Auswärtssieg. Spieler und Trainer sind sich einig: Eine schwierige, aber durchaus lösbare Aufgabe. Ein Termin für die Ansetzung des Finales wird in den nächsten Tagen gefunden. Selbstverständlich werden wir diesen schnellstmöglich an dieser Stelle bekannt geben. Die Marschroute steht jedoch schon fest: Es gibt nur ein Gas: Vollgas!

Tim Wellbrock

Aufstellung: Markus Meyer – Cem Yildirim (30. Alexander Rodefeld), Matthias Langemeyer, Markus Baron, Daniel Bauer – Felix Feldkamp – Jan Recker (78. Cem Yildirim), Rene Lücke, Christopher Bosse (65. Yannik Strößner), Daniel Lutzer (80. David Riese) – Nicolas Lanwert

 

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