11.01.2010 13:15

Hollage stößt Holzhausen vom Masters-Thron

Marc Kamper hatte keine Chance. Nach seiner letzten Rettungstat im Fünf-Meter-Raum liegend, wurde der Torwart von Blau-Weiß Hollage von seinen stürmischen Teamkollegen in Sekundenschnelle begraben. Die Schlusssirene in der Schlosswallhalle wurde vom ohrenbetäubenden Jubel des orangefarbenen Spielerknäuels übertönt. Mit 2:1 hatten die Hollager den Vorjahressieger BSV Holzhausen vom Masters-Thron gestoßen.

Gerade einmal fünf Feldspieler erlebten die letzten 39 Sekunden des packenden Finales auf dem Hallenparkett mit. Nach drei Feldverweisen – darunter BSV-Torjäger Ingo Menkhaus wegen einer überflüssigen Meckerei – hatten die Hollager keine Mühe, ihren 2:1-Vorsprung in 3:2-Überzahl über die Zeit zu bringen. „Ich denke, wir haben den Sieg verdient. Wenn man das gesamte Turnier sieht, waren wir wohl die konstanteste Mannschaft“, meinte Mirko Schleibaum, der zwei Minuten vor Spielende den 2:1-Siegtreffer für Hollage erzielt hatte. Maßgerecht aufgelegt wurde ihm der Treffer vom überragenden Mursel Smakolli, der schon die 1:0-Führung besorgt hatte.

Die Blau-Weißen beeindruckten mit reifer Spielanlage, flinken Kombinationen und individueller Klasse: Neben Smakolli und Schleibaum zählten auch Dirk Schomäker und der zum besten Turniertorwart gewählte Kamper („Wir freuen uns tierisch“) zu den auffälligsten Akteuren des zweitägigen Hallen-Masters. Aber Holzhausen spielte trotz personeller Probleme fast auf Augenhöhe.

Neben Torwart Patrick Lücking ragte einmal mehr Jan Dransmann heraus: Der unermüdliche Antreiber sorgte im Halbfinale fast im Alleingang für den 3:1-Erfolg gegen den überraschend starken Nachbarn Spvg. Gaste-Hasbergen und stellte auch im Endspiel den zwischenzeitlichen Ausgleich her. Im Unterzahl-Spiel der Schlussphase war aber auch Dransmann machtlos: „Wir sind stolz, dass wir wieder ins Finale gekommen sind, aber im Moment überwiegt die Enttäuschung“, meinte der BSV-Leitwolf, auf dem Hallenboden kauernd.

Zu den unglücklichen Verlierern zählten auch der spielstarke Bezirksoberligist SC Melle, der ohne „Hallenkönig“ Fatmir Dusinovic im Halbfinale Hollage erst im Neunmeterschießen unterlag, und das in der Vorrunde glänzende Youngster-Team von Viktoria GMHütte, das sich nach vier Siegen und zwei Unentschieden ungeschlagen verabschiedete.

In der Vorrunde am Samstag hatten die Stadtvereine ihr Debakel erlebt. Während Klassen-Primus VfL Osnabrück in der Hammer-Gruppe C an den leidenschaftlich aufspielenden Mitfavoriten aus GMHütte (0:1) und Hollage (1:4) scheiterte, zog der leblos wirkende Vetter-Cup-Champion SSC Dodesheide im Vergleich mit den schwächer eingeschätzten Mannschaften aus Ankum und Gaste-Hasbergen den Kürzeren.

Den besten Eindruck der Osnabrücker Klubs hinterließen noch der glücklose SC Türkgücü, der nach zwei Unentschieden das Gruppenfinale gegen Melle trotz großen Einsatzes mit 2:3 verlor. Dagegen hatte Lüstringen ohne die Hallenspezialisten Benjamin Akyol und Ali Göl keine Chance und blieb sieglos.

Auch beim Jubeln eine starke Gemeinschaft: Masters-Sieger BW Hollage mit (oben v.l.) Mirko Schleibaum, Mursel Smakolli, Thomas Egbers, Timo Brümmer, Marc Kamper sowie (unten v.l.) Andreas Mescheder, Thomas Lotz, Dirk Schomäker und Joscha Behrens.

Foto: Kemme

NOZ, 11.01.2010

 

FuPa.net

Fusball.de

Soccerwatch