Mit einem 4:2-Heimerfolg gegen BV Cloppenburg II konnten die Hollager Damen am letzten Sonntag sehr eindrucksvoll die „Schmach von Wilhelmshaven“ von vor einer Woche wettmachen. Endlich wurde wieder „Fußball gespielt“ und nach der mit Abstand besten Saisonleistung siegten die Hollagerinnen völlig verdient. Vielmehr war der Gast mit diesem 2:4 sogar noch gut bedient.
Die Zweitvertretung des Regionalligisten aus Cloppenburg reiste mit gefühlten zwei Mannschaften an, nicht weniger als 19 Spielerinnen zählte der Kader des bis dato auf Tabellenplatz 2 stehenden Cloppenburgerinnen. Von Beginn an übernahmen wir die Regie des Spiels und ließen die Cloppenburgerinnen gar nicht zur Entfaltung kommen. Schnell vorgetragene Angriffe, entweder durch die hervorragenden Yvonne Strößner und Peggy Glüsenkamp aus dem Mittelfeld heraus oder durch Steilpässe schon aus der Abwehr heraus, verunsicherten die gegnerische Abwehr, die mit dieser schnellen Spielweise überhaupt nicht zurechtkam. Verena Flegel und Julia Grote wirbelten ein ums andere Mal durch die Abwehrlinien und brachten die gegnerische Abwehr von der einen Verlegenheit in die Nächste. Aber erst wiederum eine Standardsituation brachte die verdiente Führung: Nach einem Eckball von Peggy Glüsenkamp köpfte Gudrun Lohmann von der Fünfmeterraum-Grenze auf das Tor, die Torhüterin bugsierte den Ball mit ihren Fingerspitzen ans Quergebälk, der Ball prallte von dort erneut zu Gudrun Lohmann zurück und sie verwandelte den Abpraller zur verdienten Führung. Auf den Geschmack gekommen, legte Julia Grote eine Minute später das 2:0 nach toller Einzelleistung nach. Einen langen Ball von Gudrun Lohmann erlief sie und schob von der Ecke des Sechzehners herrlich an der herauseilenden Torhüterin vorbei zum vielumjubelten zweiten Tor. Ein nicht zugesprochener Elfer hätte dann einen beruhigenden 3-0 Vorsprung bewirkt, aber die anschließende Ecke kommt postwendend als Konter vor die Füße einer Cloppenburger Stürmerin, die zum 2-1 Anschlusstreffer einnetzte. Kurze Zeit später führte wiederum eine mehr als zweifelhafte Entscheidung des Schiedsrichters, der ein eindeutiges Handspiel einer BVC-Spielerin übersah, zum unverdienten 2:2 Ausgleich. Bei einem schnell ausgeführten Freistoß der Hollagerinnen sprang der Ball einer nicht den notwendigen Abstand einhaltenden Gästespielerin an die Hände, die den Ball dann selber erlief und zum Ausgleichstreffer verwandelte.
In der Halbzeitpause galt es, die Gedanken an die vermeintlichen Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zu verdrängen und stattdessen eine „Jetzt-erst-recht-Stimmung“ aufkommen zu lassen. So bestimmte auch in der zweiten Halbzeit nur ein Team die Partie: WIR - Blau-Weiss Hollage. Man spürte, dass weder der Gegner noch andere Umstände einen Hollager Sieg an diesem Tag verhindern konnten. Dafür hatten wir an diesem Spieltag einfach zuviel Power und Siegeswillen. Das unbedingte Wollen war spürbar und auch die spielerischen Qualitäten zeigten sich deutlich. Alles harmonierte, die Abwehr stand sicher, das Mittelfeld mit der quirligen Tina Thole war ständig in Bewegung und spielte super Pässe und der Angriff war ein ständiger Unruheherd. Nach einigen zunächst vergebenen Chancen war es die ihren Gegenspielerinnen wiederholt wegrennende Verena Flegel, die eine Hereingabe von rechts schön vor das gegnerische Tor brachte. Diese verwertete Yvonne Strößner zur völlig verdienten erneuten Führung in der 52. Minute, ehe Peggy Glüsenkamp einen weiteren Angriff mit Steilvorlage souverän zum 4:2 Endstand abschloss. Weitere zahlreiche Torchancen, davon etliche Hochkaräter, wurden leider vergeben, so dass die Niederlage noch einigermaßen erträglich für die Frauen aus Cloppenburg ausfiel.
Für uns war es jedoch ein enorm wichtiger Sieg, der den Abstand an die obere Tabellenregion nicht zu groß werden lässt und zugleich die passende Antwort auf die demütigende Vorstellung an der Küste beim SV Wilhelmshaven eine Woche zuvor.
Aufstellung: Bockholt, Lohmann, Walker, Schmidt, J. Döring, Thole (ab 80. Döring), Glüsenkamp (ab 75. Vogt), Strößner, Klein (ab 88. Speer), Grote, Flegel
Gudrun Lohmann