11.11.2009 15:26

Hollager Damen mit Remis im Spitzenspiel

Gegen den direkten Tabellennachbarn FSV Westerstede erreichten die Hollager Damen ein 1:1-Unentschieden, wobei der Punktgewinn den Hollagerinnen an diesem Sonntag eher einer gefühlten Niederlage gleichkam.

Es wurde schnell klar, dass das Spiel gegen den sehr defensiv eingestellten und mit nur einer Sturmspitze angetretenen Gast aus Westerstede zu einem Geduldspiel werden würde. Es wäre wohl alles anders gelaufen, hätte Katja Klein nach zehn Minuten die bereits zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung erzielt. Schön freigespielt über die rechte Angriffsseite verzog sie jedoch knapp im Eins-Gegen-Eins-Duell mit der gegnerischen Torfrau. In der Folge verfehlten zahlreiche Freistöße und Ecken ihr Ziel ebenfalls nur um Haaresbreite. So strich ein von Peggy Glüsenkamp aus dem linken Halbfeld getretener Freistoß am langen Torpfosten vorbei. Gute Möglichkeiten durch Jenny Vogt oder Julia Grote blieben infolge fehlender Kaltschnäuzigkeit und Abgeklärtheit ebenfalls ungenutzt. Die Gäste aus dem Ammerland kamen ihrerseits nur sporadisch zu Angriffsaktionen. Diese wurden zumeist durch lang herausgeschlagene Bälle der Libera eingeleitet. Die einzige Sturmspitze hielt die Bälle und das nachgerückte Mittelfeld verfehlte mit Weitschüssen das Ziel. Gelungene Kombinationen zeigten die drittplatzierten Gäste nur selten. Doch auch die Blau-Weissen ließen das gewohnte Kurzpassspiel allzu häufig vermissen, ebenso fehlte der allerletzte Wille, ein Tor zu erzielen. Eine durch den tief stehenden Gegner bedingte taktische Umstellung brachte ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg.

Beim Pausentee in der Kabine von den Trainern noch einmal wachgerüttelt, gegen den nach eigenen Angaben ersatzgeschwächten Gegner die riesige Chance auf drei Punkte nicht zu vergeben, starteten die Kickerinnen vom Benkenbusch wie die Feuerwehr. Die erste halbe Stunde der zweiten Hälfte spielte sich nur in der Hälfte des Gegners ab. Doch, allzu nervös und hektisch agierend, fehlten uns an diesem Tag die spielerischen Mittel, das vielbeinige Abwehrbollwerk der Westerstederinnen zu knacken. Ein von Peggy Glüsenkamp toll getretener Freistoß aus 30 Metern knallte gegen die Querlatte, die einschussbereite Julia Grote vergab den Abpraller leichtfertig. Gute Chancen durch Schüsse aus der zweiten Reihe wurden entweder vertändelt oder fanden, wie durch Jenny Döring, ihre Meisterin in der Torfrau oder dem Bein einer Abwehrspielerin. Es dauerte bis zur 80. Minute, als sich die mittlerweile eingewechselte Nadine Döring, über halblinks in die Mitte ziehend, schön durchsetzte und quer auf Yvonne Strößner auflegte, die den freien Raum vorm 16er geschickt nutzte und mit einem platzierten Fernschuss zur hochverdienten Führung traf. Der Gegner war erledigt, der blau-weisse Jubel unermesslich. Aber immer wieder geschehen (Fußball-) Wunder, denn Westerstede beförderte wenige Minuten später nach einem umstrittenen und schnell ausgeführten Freistoß den Ball Richtung Hollager Tor, Kopfball-verlängerung trotz dreifacher Bewachung unsererseits, anschließend trudelte die Kugel vor das leere Tor, so dass die gegnerische Stürmerin das Geschenk dankend annahm und den Abstauber verwandelte. Der ernüchternde und unverdiente Ausgleich mit der ersten Chance der Gäste in der zweiten Halbzeit. Jetzt warfen die Hollagerinnen nochmals alles nach vorn. Weitere vier Hochkaräter nach Eckbällen, die von gefühlten 1.000 Beinen verhindert wurden, waren irgendwie symptomatisch an diesem Tag. Am Ende musste man sich noch glücklich schätzen, dass der Tabellennachbar eine Konterchance in Überzahl leichtfertig vergab und es bei der Punkteteilung blieb.

Nun gilt es, vor dem Pokalviertelfinale am kommenden Sonntag in Papenburg den Schalter ganz schnell umzulegen und aus der Serie von nunmehr sieben Spielen ohne Niederlage genügend Selbstvertrauen zu ziehen, dem souveränen Tabellenführer die erste Pflichtspielniederlage in der Saison beizubringen und so das mögliche Double zu vermasseln. Das erste Spiel der Saison macht hierbei sehr viel Mut, unterlag man den Kanalstädterinnen doch denkbar unglücklich mit 2:3 Toren.

Aufstellung: Bockholt, Lohmann, A. Rahe, Schmidt, J. Döring, Thole (ab 30. Flegel), Klein (ab 70. Walker), Strößner, Glüsenkamp, Grote, Vogt (ab 65. N. Döring)

 

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