Vom zweiten Auswärtsspiel der Saison brachten die Hollager Damen am letzten Sonntag nach einem 1:2 beim SV Wilhelmshaven wiederum keine Punkte mit, nach einer langen Fahrt in den Norden bis zum Jadebusen, der Meeresbucht an der Nordsee.
Das Spiel fand auf einem Kunstrasenplatz statt, der den Namen aber nicht verdiente, denn auf dem Feld lag mehr Sand als alles andere. Dieser Sand fand dann auch leider den Weg in unser Spiel, es war sprichwörtlich „Sand im Getriebe“ ...
Von Anfang an wollten wir das Spiel kontrollieren und unsere spielerischen Vorteile dem Gegner aufzwingen. Doch es kam anders: Unnötige Ballverluste im Mittelfeld brachten den Gegner ins Spiel, der nur auf Konter und lange Bälle in die Spitze lauerte. Das eine um das andere Mal sah sich unsere Keeperin allein auf sie zulaufende Stürmerinnen gegenüber. Schlechtes Stellungsspiel, fehlende Laufarbeit, wenig bis gar kein Zweikampfverhalten und mangelhaftes Teamwork prägten an diesem Tag das Spiel von elf Individualistinnen. Ein Lattentreffer der heimischen Elf von der Küste war ein Warnschuss, der aber unsere Truppe nicht wachrüttelte. Die 1:0 Führung der Gastgeberinnen fiel dann zwangsläufig. Die passende Antwort wurde durch uns kurze Zeit später gegeben. Eine Standardsituation brachte den Ausgleich: eine schön auf den Fünfmeterraum gezogene Ecke von Peggy Glüsenkamp köpfte Julia Grote profimäßig in die Maschen. Fortan erspielten wir Torchance um Torchance, das gegnerische Tor blieb aber wie vernagelt.
In der Halbzeitpause wurde noch einmal taktisch umgestellt, mit dem Ziel, dass sich die Feldüberlegenheit in der fälligen Führung ausdrücken sollte. Die ersten 15 Minuten der 2. Halbzeit waren unsere besten Minuten des Spiels, und es war mehr als ein Tor möglich, ja sogar Pflicht. Der an diesem Tag leider schwache Schiedsrichter pfiff einen Treffer von Yvonne Strößner regelwidrig zurück, sämtliche Schüsse aufs gegnerische Tor waren entweder zu unplatziert oder kraftlos. Nach einem Stellungs- und Abstimmungsfehler in unserer Abwehr nutzte eine Wilhelmshavener Stürmerin die Gunst des Augenblicks und verwandelte freistehend einen Abstauber. Dieser Treffer traf uns in Mark und Bein, denn in den verbleibenden 30 Minuten verstanden wir es nicht, zumindest zum Ausgleich zu kommen. Die Angriffsversuche scheiterten kläglich oder wurden durch die aufopferungsvoll kämpfenden Wilhelmshavenerinnen zunichte gemacht. Der Tenor nach dem Spiel war: "Wir hätten noch stundenlang spielen können und kein Tor mehr erzielt!"
Im kommenden Heimspiel gegen das Team von BV Cloppenburg II haben wir aber wieder die Chance, das Ergebnis gerade zu rücken und einen starken Gegner aus der oberen Tabellenhälfte zu bezwingen.
Aufstellung: Bockholt, Lohmann, Schmidt, Lammers (ab 24. Vogt, ab 46. Speer), S. Meyer (ab 33. N. Döring), Thole, J. Döring (ab 85. Glüsenkamp), Glüsenkamp (ab 65. Vogt), Strößner, Grote (ab 46. A. Meyer, ab 72. Grote), Flegel
Gudrun Lohmann