01.06.2010 00:29

Kick und Kult im Doppelpass

„Kick und Kult im Doppelpass“ ist der Titel eines Gesprächsabends, bei dem drei profilierte Geistliche pastorale Projekte „rund um den Fußball“ vorstellen. Er findet am Dienstag, 1. Juni, um 19.30 Uhr im Forum am Dom statt und begleitet die Sonderausstellung „Im Fußballhimmel und auf Erden“, die derzeit im Diözesanmuseum zu sehen ist.

Pfarrer Hans-Joachim Dohm betreute bis zu seiner Pensionierung als verantwortlicher Geistlicher die „Kapelle auf Schalke“, wo er großen Wert auf eine Trennung zwischen Gottesdienst und Fußball legte: Bei Taufen oder Hochzeiten in der ersten Kapelle innerhalb eines deutschen Fußballstadions soll weniger der königsblaue Treueschwur zu Schalke 04 im Mittelpunkt stehen als vielmehr das christliche Glaubensbekenntnis. Deshalb entschied sich die Jury beider Einrichtung der Kapelle ganz bewusst für einen Entwurf, der auf die blau-weißen Vereinsfarben verzichtete.

Pfarrer Heinrich Plochg ist in der Kirchengemeinde St. Joseph in Hannover für seine ungewöhnlichen pastoralen Ideen bekannt, zu denen auch der Fußball gehört. Im Winter lud er kurzerhand seine gesamte Gemeinde ins Stadion ein, um Hannover 96 im Abstiegskampf den Rücken zu stärken. Public Viewing war rund um St. Joseph bereits Wirklichkeit, als der Begriff noch längst nicht in aller Munde war. Und katholische Spieler des niedersächsischen Bundesligisten fanden wiederholt ihre geistliche Heimat in der Kirchengemeinde des unkonventionellen Theologen. Seelsorgerischen Beistand leistete er für Robert und Teresa Enke nach dem Tod ihrer Tochter Lara sowie bei den Trauerfeiern nach dem Tod des Nationaltorhüters.

Ansbert Junk ist Pastor der Kirchengemeinde St. Dreifaltigkeit in Dortmund, aus der vor gut 100 Jahren der Bundesligist BVB 09 hervorgegangen ist: freilich zunächst im Streit mit dem für die „Jünglinge“ zuständigen Kaplan, der Fußball zutiefst verabscheute. Zur Hundertjahrfeier im Dezember 2009 hat Pastor Junk Kooperationsprojekte mit dem Fußballverein initiiert und so auch ein neues Interesse für seine Kirchengemeinde und das Viertel rund um den Borsigplatz entfacht. In seiner Pfarrkirche haben seither auch die gelb-schwarze Vereinsfahne in einer kleinen Ausstellung sowie weiteren Erinnerungsstücken ihren Raum gefunden.

Nach kurzen Einführungen in ihre Arbeit werden die Theologen untereinander und mit dem Publikum ins Gespräch kommen, um die Chancen und die Grenzen ihrer Arbeit an der Schnittstelle von Fußball und Kirche auszuloten. Moderiert wird der Abend vom Direktor des Diözesanmuseums, Hermann Queckenstedt. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 1. Juni, um 19.30 Uhr im Forum am Dom, Domhof 12.

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