In Oldenburg findet sie in der Weser-Ems-Halle statt, in Münster in der Halle Münsterland und in Osnabrück - im Kurhaus von Bad Rothenfelde. Keine Frage: Die „Nacht des Sports“ steht noch am Anfang ihrer Zugehörigkeit zum Osnabrücker Sport, machte aber Samstag bei viel Atmosphäre und Kurzweiligkeit Werbung in eigener Sache und sollte einen festen Platz im Sportkalender der Region erhalten. Wo sonst treffen sich fast 700 Aktive und Interessierte aus verschiedensten Sportarten in geselliger Atmosphäre? Wo sonst werden die sportlichen Leistungen in einer festlichen Form gewürdigt, die über das Vereinsfest hinausgehen? Und wo sonst wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass Sport auch ein regional verbindendes Ereignis sein kann, das über den Wettkampf hinausgeht?
Die Nacht des Sports, ins Leben gerufen und zum zweiten Mal organisiert von Thorsten Pisker und Henning Hacker, bietet all das und viel mehr. Fußballerinnen, die auch ohne Stollenschuhe eine gute Figur machen, Basketballerinnen, die das schlabberige Trikot gegen ein enges Kleid tauschen und breit gebaute Volleyballer in Anzügen: Hingucker gab es an diesem Abend genügend, was die ohnehin gute Stimmung im voll besetzten Kurhaus beflügelte. Dazu führten die Moderatoren Alina Wegner und Matthias Witte charmant und locker durch das Programm, mit Auftritten von Kerstin Albrechts Tanzformation, den Fernsehpolizisten Toto und Harry und der Band „Back to the Roots“.
Im Mittelpunkt aber standen die Geehrten, die – zuvor von einem Laudator gewürdigt – den gläsernen „Leo“ erhielten. In der Kategorie „Leistung vergangener Jahre“ wurde Helmut Buschmeyer als Vorsitzender des Fußballkreises Osnabrück-Land ausgezeichnet und wies darauf hin, dass Fußball mehr als ein 1:0 ist. Stefanie Grigoleit, Basketballerin der OKE Panthers, ist Sportlerin des Jahres und ließ keinen Zweifel daran, mit ihrem Team, das zur Mannschaft des Jahres gewählt wurde, den Aufstieg anzupeilen.
Uwe Brunn begann seine Laudatio für den Trainer des Jahres mit einem Rückblick auf 2010, als er die Rede für Kristina Gessat zur Sportlerin des Jahres hielt „und sie danach sogar U-20-Fußball-Weltmeisterin wurde“. Nun, Weltmeister wird der bescheidene Thomas Lüken wohl nicht mehr. Aber er hat sich den „Leo“ für seine zehnjährige erfolgreiche Arbeit als Fußballtrainer von BW Hollage längst verdient.
Einen besonders sympathischen Auftritt legte ein junger Radprofi aus Gesmold hin: Der 19-jährige Julian Hellmann wurde zum Sportler des Jahres gewählt und wünschte sich, dass sein Sport wieder positiver gesehen wird. Dafür hat er am Samstag gesorgt.
Foto (Hermann Pentermann): Idole unter sich - Trainer des Jahres Thomas Lüken erhielt aus den Händen von Torwartlegende Uwe Brunn den "Leo".
Neue Osnabrücker Zeitung, 31.01.2011