07.10.2010 22:21

Rothmund befürchtet: Am Ende zahlen die Kleinen

Mit Befremden haben der Niedersächsische Fußballverband und der Bayerische Fußball-Verband die Äußerungen des Vizepräsidenten der Liga, Herrn Peter Peters, in der „Sportbild“ vom 6. Oktober 2010 zur Kenntnis genommen. Unter der Überschrift „Dem DFB geht das Geld aus“ wird dort von Herrn Peters unter Hinweis auf laufende Projekte zu Gunsten der Amateurfußballbasis wie zum Beispiel das DFB-Mobil oder die Fortbildung von 20.000 Grundschullehrerinnen und der entsprechenden Budgets der Eindruck suggeriert, dass der DFB quantitativ zu viele Maßnahmen durchführe und ihm deshalb das Geld ausgehe.

Die vielen sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten des DFB in so wichtigen Bereichen wie der Talentförderung, der Trainerausbildung, des Frauenfußballs oder der Integration sind ein essentieller Beitrag zur erfolgreichen Basisarbeit und eine wichtige Investition in die Entwicklung des gesamten Fußballs in Deutschland. Für den Niedersächsischen Fußballverband und den Bayerischen Fußball-Verband sind daher derartige Äußerungen eines Liga-Vizepräsidenten nicht nachvollziehbar.

Zunächst einmal muss festgehalten werden, dass umfangreichere Investitionen in Projektvorhaben der Zustimmung des Präsidiums bedürfen. Das heißt in der Praxis, dass auch die Repräsentanten der Liga in die Entscheidungen eingebunden sind. Über zukunftsweisende Projekte wird also gemeinsam entschieden, deshalb sollten sie anschließend auch gemeinsam vertreten werden. Dies gilt ganz besonders in der aktuellen Situation, wo der von DFB-Schatzmeister Horst R. Schmidt vorgelegte aktuelle Finanzplan erst in der vergangenen Woche im DFB-Präsidium einmütig, das heißt auch von Herrn Peters, gebilligt worden ist. Darüber hinaus profitieren Amateurfußball und Profibereich gleichermaßen von den Aktivitäten des DFB, denn erfolgreiche Basisarbeit wirkt in letzter Konsequenz auch an der Spitze.

Grundsätzlich verwahren sich der Niedersächsische Fußballverband und der Bayerische Fußball-Verband gegen die tendenzielle Behauptung, die Projekte des DFB würden das Kerngeschäft außer Acht lassen und zu einer unverhältnismäßigen Belastung des Gesamtetats führen. Nachhaltige Maßnahmen im Amateurbereich schaffen vielmehr die stabile Basis für den Spitzenfußball. Und ihre Durchführung wird in jedem Fall gewissenhaft evaluiert. Es ist daher nicht akzeptabel, wenn in dem genannten Artikel falsche Zusammenhänge hergestellt und Wechselwirkungen konstruiert werden, die nicht der Realität entsprechen.

Die Frauen-WM 2011 beispielsweise hat einen Sonderetat, der sich durch nationale Förderer und den Ticketverkauf selbst trägt. Die Beteiligung am geplanten DFB-Museum (das auch ein Museum des professionellen Vereinsfußballs werden soll) stammt aus dem WM-Etat 2006 und wurde in Abstimmung mit der Fifa und der DFL eigens für dieses Projekt bereit gestellt. Es ist daher fahrlässig, solche Summen mit den davon unabhängigen Aufwendungen für so wichtige Maßnahmen wie das DFB-Mobil oder die Talentförderung zu vermischen und hochzurechnen. Wenn auf diese Weise eine Stimmung gegen die sportlich, sozial und gesellschaftlich wichtigen Aktivitäten des DFB entsteht, zahlen dafür am Ende die vielen kleinen Amateurvereine und die Fußballfreunde an der Basis den Preis.

Der Niedersächsische Fußballverband und der Bayerische Fußball-Verband wünschen sich einen sachlich fairen Umgang mit dieser Thematik. Und in der öffentlichen Diskussion von der Liga dieselbe Unterstützung, die sie mit ihrer Zustimmung zu den Maßnahmen im Präsidium dokumentiert hat.

 

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