U19 feiern Sensationssieg über Tabellenführer Raspo

Einem Werbeslogan aus Funk und Fernsehen zufolge soll ein koffeinhaltiges Getränk aus der Alpenrepublik Österreich sprichwörtlich Flügel verleihen. Dass allerdings auch Erfolg beflügeln kann, bewiesen am gestrigen Sonntag, dem 06. März 2011 die von Uwe Raesch trainierten A1-Junioren. Gegen den Tabellenführer vom SV Rasensport Osnabrück gelang der U19 in einem dramatischen Spiel ein sensationeller 2:1 Sieg.

Dramatisch war in den vergangenen Spielen vor allem eines: die personelle Situation. Die umgehende Krankheitswelle hatte auch vor den blau-weissen Talenten keinen Halt gemacht. So mussten kurzfristig immer wieder einige Leistungsträger ersetzt werden. Die gute Nachricht am Sonntagmorgen war, dass bis auf die sich noch im Aufbau befindlichen Offensivkräfte Daniel Lutzer und Alessandro Arca, sowie Keeper Jonas Wellbrock der gesamte Kader wieder zur Verfügung stand. Unterstützung erhielt die Mannschaft dabei noch einmal vom Torhüter der B1-Junioren Markus Meyer, der auch prompt den Vorzug gegenüber dem arrivierten Torwart Pouya Amiri erhielt. Wie schon im Spiel bei Olympia Laxten am vergangenen Samstag schickte Uwe Raesch eine 4-1-4-1 Formation auf den Platz.

Pünktlich um 12.00 Uhr erfolgte bei herrlichstem Sonnenschein der Anpfiff durch Schiedsrichter Damian Plank aus Osnabrück. Hellwach und bis in die Haarspitzen motiviert präsentierte sich die Hollager U19 ihrem Gegenüber und war von Anfang an darum bemüht Akzente im Spiel nach vorne zu setzen. Bereits in der 5. Spielminute schlug es dann zum ersten Mal in des Gegners Tor ein. Ein Freistoß ausgeführt vom Hollager Mannschaftskapitän Felix Feldkamp erreichte den im Strafraum bereit stehenden Stefan Kemme, der nur noch den Fuß hin halten musste um das Leder zur 1:0 Führung in das Tor zu bugsieren. Blau-Weiss hielt im Anschluss daran das Tempo hoch und tauchte bereits kurze Zeit später in Person von Nicolas Lanwert erneut gefährlich vor dem SV-Tor auf. Allein gegen den Torwart zog Lanwert 10 Meter vor dem Tor von rechts ab und verfehlte das Gehäuse nur knapp (11.). In den ersten 15 Minuten war Blau-Weiss die spielbestimmende Mannschaft. Nach und nach gelang es nun den Kickern von der Kokschen Straße sich in die Partie zurück zu kämpfen. Zum ersten ernsthaften Schuss auf das Tor von Markus Meyer setzte Raspo erst in der 25. Minute an. Das Leder verfehlte sein Ziel jedoch und segelte über das Tor hinweg. Gefährlichkeit entwickelte der Tabellenführer lediglich über die Standard-Situationen - ein klarer Verdienst der Hollager Defensive um die Vierer-Abwehrkette. So auch in der 30. Minute, als ein scharf geschossener Freistoß durch eine beherzte Kopfballabwehr von Felix Feldkamp auf der Linie abgewendet werden konnte. Spielerisch behielt Blau-Weiss die Überhand und hatte noch einige gute Chancen bis zur Halbzeit, die Führung auszubauen. Mit einem glänzenden Reflex bei schlechter Sicht verhinderte der Schlussmann der Hollager kurz vor der Pause den Anschlusstreffer für die Gäste, nachdem diese mit einem Volley-Schuss aus der Distanz den Anschlusstreffer zu erzielen versuchten. Kurz darauf ertönte der Pfiff zum Pausentee.

Uwe Raesch schenkte auch zu Beginn des zweiten Durchgangs seiner Startelf das Vertrauen und schonte das Wechselkontingent, um später auf den weiteren Verlauf des Spiels reagieren zu können. Es dauerte nach dem Wiederanpfiff etwa 10 Minuten, bis beide Mannschaften wieder an das Leistungsniveau aus der ersten Halbzeit anknüpfen konnten. Die Gastgeber entwickelten dabei aus dem Spiel heraus nach wie vor den größeren Zug zum Tor. In der 55. Minute taucht erneut Nicolas Lanwert allein vor dem Tor der Gäste auf, nachdem Blau-Weiss zuvor das Bollwerk der Osnabrücker ausgehebelt hatte, doch das Runde verfehlt den Kasten um wenige Zentimeter. Das Spiel wurde nun enger und die Zweikämpfe härter. Das Nachsehen in der Auslegung der Zweikampfhärte hatten dann in der 57. Minute die Gastgeber vom Benkenbusch. Der Unparteiische wertete ein Einsteigen von Mittelfeldmann Christopher Bosse als zu hart und verwies diesen für 5 Minuten des Feldes. Mit einem Mann weniger galt die Konzentration nun vor allem der Defensivarbeit, die ohnehin an diesem Tag perfekt funktionierte. Nach überstandener Unterzahl verstärkte Hollage wieder seine Offensivbemühungen, die in der 70. Minute endlich belohnt wurde. Nach schöner Hereingabe aus dem linken Mittelfeld von Jan Recker in die Spitze zu Nicolas Lanwert kann dieser unhaltbar für den Osnabrücker Keeper zum 2:0 vollstrecken. Die Raesch-Truppe suchte fortan die Entscheidung. Nach einer Abseitsentscheidung durch den Referee schaltete Hollage jedoch nicht schnell genug um und lief einem Konter der Osnabrücker hinterher, die diesen zum Anschlusstreffer nutzen konnten. Für das Schlussdrittel brachte Uwe Raesch mit Yannick Strößner und Alexander Rodefeld im Wechsel für Stefan Kemme und Jan Recker noch einmal zwei frische Spieler, um den Zug zum Tor hoch zu halten. Zwar gelangen der Benkenbusch-Truppe noch einige gute Torchancen, jedoch konnte keine davon verwandelt werden. Für Aufregung sorgte kurz vor Schluss lediglich die rote Karte gegen den Hollager Stürmer Alexander Rodefeld. Kurz darauf ertönte der Abpfiff des Unparteiischen, der den 2:1 Endstand besiegelte.

Dieser Sieg in einem eng umkämpften Spiel gegen den aktuellen Tabellenführer der Landesliga bedeutet endlich den lang ersehnten ersten Dreier des Jahres 2011. Den A1-Junioren gelang damit ein überaus erfolgreicher Start in die Rückrunde mit 5 Punkten aus drei Spielen, von denen zwei Spiele gegen aktuelle Top 3 Mannschaften ausgetragen wurden. Diese bestechende Form wollen die Hollager nun unbedingt konservieren und bereits am nächsten Sonntag in Cloppenburg den nächsten Coup landen. Hier gilt es schließlich nach der Niederlage im Hinspiel Wiedergutmachung zu betreiben. Die guten Eindrücke der vergangenen Spiele lassen dabei durchaus darauf hoffen, dass dieses Vorhaben gelingt. Denn wie schon erwähnt, Erfolg verleiht Flüüüüügel…

Tim Wellbrock

Aufstellung: Meyer – Yildirim, Herberger, Langemeyer, Bauer – Feldkamp – Recker (79. Rodefeld), Bosse (90. Hamid), Lücke, Kemme (65. Strößner) – Lanwert