26.01.2009 01:34

Unterbau von eingleisiger Oberliga wird nicht geändert

Auf dem heutigen Staffeltag des Niedersächsischen Fußball-Verbands (NFV) hoffte die überwiegende Mehrheit der teilnehmenden Vertreter der Oberligavereine, dass im Rahmen der Veranstaltung doch noch ein adäquater Unterbau der ab der Spielzeit 2010/2011 beschlossenen eingleisigen Oberliga geschaffen werden könnte. Doch eine eventuell aufkommende Diskussion darüber wurde vom Verband gleich im Keim erstickt.

Verbands-Spielausschussobmann Jürgen Stebani machte sofort klar: "Über sowas werden wir hier nicht reden. Die eingleisige Oberliga ist beschlossene Sache und auch über den Unterbau wird nicht mehr diskutiert. Das sind künftig die vier Landesligen." Ein Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung wurde abgeschmettert. Seitens der Vereine war die Einführung einer zweiteiligen Liga zwischen Ober- und Bezirksoberliga angedacht, um die große sportliche und finanzielle Kluft zwischen BOL und Oberliga zu verkleinern.

Immerhin nahm der Spielausschuss einen Vorschlag der Vereine an, der die künftige Zusammensetzung der eingleisigen Oberliga betrifft. Möglicherweise wird es eine Qualifikationsrunde mit den vier Bezirksoberliga-Meistern und zwei Oberligisten in zwei Dreiergruppen geben. Genauere Informationen soll es beim nächsten Staffeltag Mitte Juli geben.

Um die Kommunikation zwischen Vereinen und Verband zu verbessern, wurde Wolfgang Lange, Ligamanager des SC Langenhagen, zum Vertreter der Oberliga-Clubs bestimmt. Er soll deren Interessen bei bestimmten Sitzungen des Verbandsspielausschusses wahrnehmen. "So lassen sich Auseinander- setzungen, wie sie in den vergangenen Monaten hochgekocht sind, künftig sicher schon im Vorfeld vermeiden", ist Stebani überzeugt.

Erheblich lukrativer wird künftig der DFB-Vereinspokalwettbewerb schon ab der ersten Runde. Wie Präsident Karl Rothmund mitteilte, erhalten Teilnehmer an der ersten Hauptrunde ein Antrittsgeld in Höhe von 115.000 Euro, weitere Einnahmen wird es aus einem Orga-Zuschuss sowie den Zuschauereinnahmen geben. Obwohl ein Teil dieser Einnahmen analog einer Regelung in Bayern beispielsweise für die Halbfinalisten des Landeswettbewerbes verwendet werden soll, wird die Teilnahme am Bundeswettbewerb für die Vereine nochmals erheblich luktrativer.

Kickers Emden und Eintracht Braunschweig werden bekanntlich das Finale um den Niedersachsen-Pokal bestreiten. Sollte Emden in der 3. Liga unter die ersten vier kommen, würde dem Verband ein dritter Startplatz im Wettbewerb zustehen. Für diesen Fall wird demnächst ein Entscheidungsspiel zwischen den beiden Halbfinalverlierern SC Goslar und VSK Osterholz-Scharmbeck angesetzt.

Ferner wird der Verband im März von den Vereinen - zunächst auf freiwilliger Basis - die Sozialversicherungsnachweise für Vertragsspieler anfordern. Dabei wurde kein Hehl daraus gemacht, dass der DFB eine solche Praxis schon in naher Zukunft festschreiben wird. "Leider passiert es immer wieder, dass ein Vertragsspieler gemeldet und kurze Zeit später wieder gegenüber der Sozialversicherung abgemeldet wird. Für manche Vereine ist das Modell Vertragsspieler zu einem Instrument geworden, mit dem abgebende Vereine beschissen werden. Das ist nicht fair und deshalb werden wir dieser Praxis durch Kontrollen einen Riegel vorschieben", kündigte Jürgen Stebani an.

Ein wenig hilflos wirkten die Verbandsvertreter hinsichtlich der Problematik der Internetwetten auf Oberliga-Ergebnisse. Auch wenn diese seit dem 1. Januar des Jahres illegal sind, stehen die Vereine derzeit möglichen Betrugsversuchen ihrer Spieler - beispielsweise durch Wetten auf Niederlagen der eigenen Mannschaft - hilflos gegenüber. "Wenn Sie von möglichen Betrugsversuchen erfahren, rufen Sie mich notfalls persönlich an, wir werden uns dann darum kümmern", erklärte Rothmund auf Nachfrage, kündigte aber auch eine themenbezogene Anfrage beim DFB an, damit dieser eine generelle Regelung prüfen lässt.

 

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