Ein ganz besonderes Jubiläum stand in diesem Jahr für das Zeltlager der Jugendfußballabteilung von Blau-Weiss Hollage an. Zum nunmehr 20. Mal schlugen 80 Kinder und 35 Betreuer ihre Zelte andernorts auf und tauschten zu Beginn der wohlverdienten Sommerferien für einige Tage ihre heimischen Betten gegen Schlafsack und Luftmatratze ein. Im Zeitraum vom 23.07. bis zum 31.07.2015 bot der Hollener See in Ramsloh den Abenteurern vom Benkenbusch ein Ersatzzuhause für eine große Portion Spaß und Aktivitäten.
Vorab: Bei bestem Wetter hatte das Betreuerteam, das schon einige Tage vor der Ankunft der Kinder an den Hollener See gereist war, die blau-weisse Festung errichten und diese schließlich auch am 31.07.2015, dem Abreisetag der Kinder, bei herrlichstem Sonnenschein im Rekordtempo wieder abbauen können. Dieses zu lesen lässt vermuten, dass das Wetter, wie schon im vergangenen Jahr, wieder einmal ganz auf unserer Seite war. Doch der Albtraum eines jeden Zeltlagerers hatte in diesem Jahr einen Namen: Sturmtief Zeljko. Zeljko sorgte dafür, dass das Zeltlager 2015 dank Dauerregen und teilweise auch Sturmböen buchstäblich ins Wasser fiel. Erstmals in seiner 20-jährigen Geschichte musste das blau-weisse Lager sogar für eine Nacht geräumt werden. Statt strahlendblauem Himmel mussten sich die Hollager in diesem Jahr oftmals mit nicht ganz so strahlendem grau begnügen.
Und was macht man, wenn einem das Wetter pünktlich zum Highlight des Jahres einen solchen Strich durch die Rechnung macht? Richtig: Genau das, was man sich in monatelanger Vorbereitung ausgedacht hat! Zwar musste hier und da ein wenig improvisiert werden, doch es ist dem Betreuerteam gelungen, beinahe alle geplanten Programmpunkte für die Kinder umzusetzen. Dazu gehörte auch ein erfrischender Schwimmnachmittag in den Fluten des Hollener Sees. Da dies witterungsbedingt nur zu Beginn des Zeltlagers möglich war, wurde das Schwimmen schließlich kurzerhand in das Hallenbad der Gemeinde Saterland im Ramsloher Ortskern verlegt.
Das Schwimmen war natürlich nur ein Highlight von vielen: Die Kinder erlebten in den neun Tagen unter anderem die Neuauflage der Fußball-WM 1990 in Form einer von Hendrik Renken organisierten Würfel-WM. Zudem unternahmen sie mit ihrer Zeitmaschine gelegentlich einen Ausflug und erlebten nach einer Reise in das Zeitalter von Rittern und Burgen einen waschechten Ritterkampf im Aufenthaltszelt. Doch damit nicht genug: Es wurde gebastelt, Kubb gespielt, gesungen, ein gefährliches Virus erledigt und auch der Spielshow-Klassiker „Familien-Duell“ erlebte in Ramsloh ein Revival. Ein Highlight war sicherlich die Leiterolympiade im Rahmen der Olympischen Spiele der Antike, bei der die Betreuer zu Akteuren wurden. Die Kinder hatten sich dazu eigens verschiedene Stationen ausgedacht, an denen Schnelligkeit und Geschicklichkeit gefordert waren. In Zweierteams zusammengewürfelt stellten sich die Betreuer den Herausforderungen und präsentierten sich bei dieser Gelegenheit standesgemäß in einer griechischen Toga.
Unvergessen bleibt wie in jedem Jahr die große Abendshow anlässlich des Bergfestes. Für gewöhnlich findet diese an dem Montag des Zeltlagers statt, doch in diesem Jahr überschlugen sich an diesem Montagabend aufgrund des Wetters die Ereignisse. Die Hollager nahmen gerade das Abendessen zu sich und hatten jüngst die Entscheidung getroffen, dass die Abendshow im Aufenthaltszelt stattfinden würde, da wandte sich das Nachbarzeltlager der Kolpingfamilie Borken hilfesuchend an die blau-weisse Lagerleitung. Nach den anhaltenden Regengüssen am Nachmittag und am Abend war eine Schlammwelle aus dem Wald am Hollener See in deren Zelte gerollt, sodass diese unbewohnbar wurden. Die Leitung hatte daraufhin den Abbruch des Zeltlagers beschlossen. Kurzerhand boten die Blau-Weissen den Kolpingern bis zum Eintreffen des Busses Unterschlupf in ihrem Aufenthaltszelt an. Spontan holte dann Frank „Theo“ Thöle seine Gitarre dazu und stimmte mit der großen Gemeinschaft einige der Hollager Zeltlagerlieder an. Das Küchenteam um Küchenchefin Steffi Hörnschemeyer leistete ganze Arbeit und versorgte die Gäste, deren Küchenzelt ebenfalls unbenutzbar geworden war, mit selbstgemachten Hamburgern und Heißwürsten. Dieser besondere Moment, in dem Improvisation, Spontanität und vereinsübergreifende Gemeinschaft eng miteinander verbunden waren, sollte schließlich zum Zeltlagermoment des Jahres 2015 werden, denn mehr Gemeinschaft in dieser außergewöhnlichen Atmosphäre konnte man in solcher Form wohl kaum erreichen.
Das Bergfest wurde schließlich am folgenden Dienstagabend nachgeholt. Dazu war auch Jugendleiter Helmut Wellbrock an den Hollener See gereist und stattete den Abenteurern einen Besuch ab. Die Kinder hatten, wie schon in den vergangenen Jahren, eine Vielzahl kreativer Ideen entwickelt und stellten ein tolles und kurzweiliges Programm auf der Ramsloher Showbühne auf die Beine. Und das Beste war: Die Show konnte sogar im Freien auf der Bühne stattfinden, denn ausnahmsweise regnete es mal nicht! Unter Sternenhimmel sah das Publikum unter anderem eine mitreißende Interpretation von Helene Fischers Megahit „Atemlos“. Nach dem großen Erfolg im Vorjahr wurde schließlich auch das Rap-Battle wiederholt. Dabei konnte Rapper Frederik „Freth MC“ Wiekowski seinen Titel aus dem vergangenen Jahr erfolgreich verteidigen und sich erneut die Krone aufsetzen. Natürlich durfte auch die obligatorische Lagerhochzeit nicht fehlen, bei der sich heiratswillige Paare vor der Lagergemeinde das Ja-Wort geben konnten. Diese und weitere Aktionen sorgten für beste Stimmung und lautes Lachen bei den Zuschauern.
Am letzten Abend vor der Heimreise konnten Kinder und Betreuer dann noch einmal den Abschluss eines trotz miesen Wetters rundum gelungenen Zeltlagers bei einer großen Party im Aufenthaltszelt feiern. Mit einem Feuerwerk über dem Hollener See endete dann schließlich der letzte Abend im Zeltlager 2015. Am folgenden Freitagmorgen rollte der Bus um 11.15 Uhr vom Parkplatz am Hollener See zurück in Richtung Heimat nach Hollage. Damit ging das 20. Zeltlager der Jugendfußballabteilung von Blau-Weiss Hollage zu Ende. Was bleibt sind eine Vielzahl von Erkenntnissen. Am wichtigsten davon scheint dem Autor aber diese eine: Trotz des wohl schlechtesten Wetters in 20 Jahren Zeltlager haben sich Kinder und Betreuer nicht unterkriegen lassen und das im Vorfeld ausgearbeitete Programm weitestgehend umsetzen können. Ein großes Dankeschön gilt daher allen Betreuern für ihren großartigen Einsatz! Großer Dank gilt an dieser Stelle auch allen Elternteilen, die uns mit selbstgebackenen Kuchen und leckerer selbstgemachter Marmelade das Lagerleben versüßt haben. Der größte Dank gebührt natürlich „unseren“ 80 Kindern, deren immerwährende Abenteuerlust auch uns Tag für Tag motivierte. Ihr seid die Allerbesten!
Weiterhin gilt unser spezieller Dank: Ministranten St. Josef Hollage, LSS Lager-System-Service Sander, Jugendzeltlager Saterland e. V., Ludger Schwegmann, Helmut Wellbrock, Hermann Otten Transporte, Jürgen Böwer, Blau-Weiss Hollage e. V., Daniel Lutzer, Hehemann und Thöle GbR, Lutz Barlag, Guido Nardmann, FFS Fitnesscenter GmbH, Wolfgang Haucap, Michael Albers, Ole Helmkamp, Familie Stallkamp, Gemeinde Wallenhorst.