24.02.2005 00:06

Reform verliert Schrecken

Die Spielklassenreform zur Saison 2006/07 im Amateurfußball erhält konkrete Konturen. Nach heftiger Diskussion einigten sich die Kreis-Spielausschussobleute im NFV-Bezirks Weser-Ems bei einer Tagung in Lastrup auf einen Kompromiss. Es gilt als sicher, dass der Beirat dieser Vorlage am 11. April zustimmt. Für den Osnabrücker Fußball sind die Auswirkungen überschaubar - das einstige "Schreckgespenst" Spielklassenreform verliert sein Grauen. Grundzüge der Spielklassenreform: Zur Saison 2006/07 fällt im Bereich des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) eine Ebene der Spielklassen weg. Durch die Auflösung der Bezirksklassen wird es künftig zwischen der Landesliga und den Kreisligen lediglich die Bezirksliga (fünf Staffeln in Weser-Ems) geben. Die Landesliga wird als höchste Spielklasse auf Bezirksebene ab 2006 wieder den früheren Namen Bezirksoberliga tragen. Die Kreisliga wird in der Osnabrücker Region (Stadt, Land-Nord, Land-Süd) weiter dreigleisig geführt.

Auf- und Abstieg in der Saison 2005/06: In der Bezirksliga steigen die beiden Tabellenletzten (Platz 15 und 16) direkt in die zuständigen Kreisligen ab. Der Tabellen-14. muss ein Relegationsspiel gegen den bestplatzierten der nicht direkt für die neue Bezirksliga qualifizierten Bezirksklassenclubs bestreiten. Alle Mannschaften ab Platz acht der Bezirksklasse steigen in die zuständigen Kreisligen ab, eventuell sogar noch weitere. Die Meister der drei Kreisligen steigen direkt und ohne Entscheidungsspiel in die neue Bezirksliga auf. Die Sollstärke der Bezirksliga und der Kreisligen beträgt jeweils 16 Mannschaften, bei Bedarf kann in der Bezirksliga bis auf 18 erhöht werden.

Konkrete Folgen: Da die tatsächliche Konstellation erst im Juni 2006 feststeht, kann man über die Besetzung der künftigen Bezirksliga und Kreisligen nur spekulieren. Das nebenstehende Modell orientiert sich an den derzeitigen Tabellenplätzen und kann lediglich Anhaltspunkte liefern. Nach der derzeitigen Tabellensituation in den Spielklassen würde sich die neue Bezirksliga als "aufgewertete" Bezirksklasse präsentieren. Zahlreiche attraktive Derbys wären garantiert, wobei die Konstellation vor allem für den Nordkreis (Rieste, Bersenbrück, Merzen, Bramsche, Hollage) große Attraktivität verspricht. Die Zahl der Absteiger in der Bezirksklasse mag abschreckend wirken, aber die Verteilung auf weiterhin drei Kreisliga-Staffeln verhindert, dass sich der vermehrte Abstieg auf dieser Ebene als "Erdrutsch" auswirkt. Härtefälle würden sich dann ergeben, wenn die Vereine in der unteren Hälfte der Bezirksklasse zum überwiegenden Teil in eine Kreisliga wandern würden.

Auf- und Abstieg ab der Saison 2006/07: Der Meister der Bezirksoberliga steigt direkt in die Niedersachsenliga auf, der Zweite bestreitet ein Relegationsspiel gegen den "Vize" der Staffel Hannover. Es wird vier Absteiger geben. Die Meister aller fünf Bezirksligastaffeln steigen direkt in die Bezirksoberliga auf. Falls Clubs aus der Niedersachsenliga in die Bezirksoberliga Weser-Ems absteigen, wird auf 18 Vereine aufgestockt. Aus den Bezirksligen steigen drei Clubs ab, die durch die Meister der drei Kreisligen ersetzt werden. Eine Relegation entfällt.

Überregionale Auswirkungen: Vor allem die Kreise Vechta und Cloppenburg fühlen sich bei der Grenzziehung der neuen Bezirksligen betrogen: Statt wie bisher in einer internen Klasse des Oldenburger Münsterlandes mit vielen Derbys treffen die Vereine dieser beiden Kreise in der Staffel Mitte künftig auch auf Gegner aus Oldenburg-Land und Delmenhorst.(heu)

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 23.02.05

 

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