Das Interesse am Judosport war durch die internationalen Wettkämpfe wie Europa-, Weltmeisterschaften und Olympische Spiele schon längst geweckt worden, man wartete nur auf die lokalen Angebote. Nicht zuletzt die deutschen Judoka waren es, die die Begeisterung nach ihren Erfolgen noch schürten.
Die ersten Weltmeister und Olympiasieger kamen mit Detlef Ultsch 1979 und Dietmar Lorenz 1980 aus der DDR, Barbara Claßen wurde 1982 erste bundesdeutsche Weltmeisterin und Frank Wieneke 1984 in Los Angeles erster Olympiasieger. Der erfolgreichste deutsche Judoka ist Udo Quellmatz, der 1991 und 1995 Weltmeister und 1996 Olympiasieger wurde. Die letzten großartigen Erfolge verbuchten Yvonne Bönisch 2004 und Ole Bischof 2008 mit dem Olympiasieg.
Wie man weiß wollen gerade Kinder und Jugendliche diesen Vorbildern nacheifern, und so ist es nicht verwunderlich, dass auch die „kleinen“ Meisterschaften im Kreis und Bezirk durchaus Nachahmungseffekte haben. Wie Siggi mir versicherte waren die Erfolge der blau-weissen Judoka gerade für den Nachwuchs von immenser Bedeutung.
Dass Siggi Kreisel 1. Abteilungsleiter wurde, war selbstverständlich. Schließlich hatte er bereits 1963 in Bramsche mit Judo begonnen und dann ab 1973 unter dem bekannten Trainer Friedhelm Kükeljahn beim JC Osnabrück trainiert.
Siegfried Kreisel wurde 1941 in Schloßhübel im Kreis Glatz in Schlesien geboren. Im März 1946 kam er mit seinen Eltern und seiner Schwester Irmgard nach Lintern bei Neuenkirchen/Bramsche. Im Jahr 1971 zog er mit seiner Frau Hannelore und den 3 Kindern Christoph, Melanie und Sabine nach Hollage. Bevor er dann sein Traineramt in Hollage antrat, trainierte er bereits von 1975 bis 1982 den TuS Bramsche. Er bezeichnet es im nachhinein als Glücksfall, dass im Rahmen des Turnhallenneubaus (die heutige Haselandhalle) Judomatten aus dem „großen Topf“ bezahlt wurden, die er dann im Kellerraum, dem ehemaligen Tischtennisraum, auslegte, wo bis heute eifrig trainiert wird.