Nachdem die Frauen von Blau-Weiss Hollage die ersten 3 Spiele gegen den OSC (6:1), in Ahlerstedt/Ottendorf (5:4) sowie beim FC Geestland (4:0) gewonnen hatten, folgte am 17.9. gegen den Tabellendritten FC Oste/Oldendorf die erste Niederlage. Und diese hätte nicht sein brauchen, denn die gesamte zweite Halbzeit dominierten unsere Mädels den Gegner, erspielten sich gute Chancen, doch blieb ihnen leider ein Treffer versagt.So tauschten sie mit dem Gegner den Platz und stehen nach 4 Spielen nun mit 9 Punkten auf Platz 3 der Oberliga.
Nun zum Spielverlauf: Ob es an dem übergroßen Respekt vor dem Gegner mit der pfeilschnellen Torjägerin Fenna Elfers (11 Tore) lag oder ob eine Übermotivation gegeben war, sei einmal dahingestellt. Auf jeden Fall agierten unsere Mädels in der ersten Viertelstunde überaus nervös. Es kam nicht mal im Ansatz zu einem vernünftigen Spielaufbau, was allerdings auch an der rustikalen Spielweise des Gegners lag. Und hier muss sich die Schiedsrichterin Claudia Mehmann aus Fürstenau fragen lassen, warum sie das teilweise brutale Einsteigen des Gegners nicht von vornherein unterbunden hat. Erst in der 31. Minute zückte sie Gelb gegen eine Verteidigerin, die ein paar Minuten später ein absichtliches Handspiel machte, indem sie einen hohen Ball mit beiden Händen über dem Kopf stoppte. Warum die Schiedsrichterin dies nicht mit Gelb = Gelbrot geahndet hat, bleibt wohl ihr Geheimnis. Immerhin wurde dadurch eine tolle Chance für Kaddi Jarzyna verhindert, die allein auf das Tor hätte zulaufen können. Der folgende Freistoß brachte nichts ein. Unsere Mädels wurden von Minute zu Minute sicherer und ließen sich auch durch die vielen Fouls nicht von der Linie abbringen.
Dem Gegner muss man trotz der teils unfairen Spielweise Anerkennung zollen, denn sie nutzten fast jede Chance, um auf das Hollager Tor zu schießen, und sei es aus mehr als 30 m Entfernung. Zudem waren sie in den Anfangsminuten durch die schnellen Stürmerinnen Lena Balck und Fenna Elfers eine stete Gefahr für unser Tor. Ein solcher Weitschuss führte dann auch in der 31. Minute durch Lena Balck zum 1:0 für die Gäste. Dann kam der große Auftritt von Steffi Gühmann. Nachdem ein Heber von ihr über die Torfrau noch auf der Linie gerettet werden konnte, erzielte sie 1 Minute später das 1:1 aus kurzer Entfernung nach Freistoß durch Lara Wenning von links.
In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild komplett. Trainer Meik Schwegmann musste in der Halbzeit wohl die richtigen Worte gefunden haben, denn unsere Mädels übernahmen von der ersten Minute an das Kommando und erarbeiteten sich einige gute Torchancen. Es ging aber auch mit dem Foulspiel weiter. So wurde Steffi in aussichtsreicher Position im Strafraum gefoult, der Pfiff blieb aber aus. 5 Minuten später flog ein Freistoß von Kaddi knapp links vorbei, und Lara hatte aus 16 m ebenfalls das gleiche Pech. Es folgten weitere zum Teil sehr Erfolg versprechende Angriffe der Blau-Weissen, doch immer wieder wurden sie durch Fouls unterbrochen. Insgesamt musste Betreuer Oliver Jarzyna 7 Mal auf den Platz, weil eine Hollagerin verletzt war. Wenn man die gesamte Zeit hätte nachspielen lassen, wäre man wohl auf mehr als 10 Minuten gekommen.
Wie so oft im Fußball führte dann ein Konter der Gegnerinnen durch ein zugegebenermaßen tolles Tor zum 2:1 für Oste/Oldendorf. Die schnelle Lena Balck wurde rechts steil geschickt, flankte in die Mitte und Fenna Elfers erzielte in der 80. Minute mit einem sehenswerten Kopfball ihr 11. Saisontor in 5 Spielen! Unsere Mädels kämpften weiter aufopferungsvoll, doch wollte ihnen kein Treffer mehr gelingen. Ein Remis wäre sicher mehr als verdient gewesen. Auch 5 Minuten Nachspielzeit reichten leider nicht.
Fazit: Mit vier gelben Karten war der Gegner noch gut bedient (BWH: keine!), und es bleibt abzuwarten, wie unsere Mädels die zahlreichen Blessuren wegstecken. In jedem Fall brauchen sich unsere Frauen nicht zu grämen, denn sie waren nach 20 Minuten ebenbürtig und die gesamte zweite Halbzeit überlegen. Wenn nicht wie im letzten Jahr so schwere Verletzungen passieren, sollte auch in dieser Saison ein Spitzenplatz am Ende erreicht werden. In jedem Fall ist der gesamten Mannschaft ein großes Kompliment zu machen, denn Einsatz und Spielwitz stimmten und machen Mut für die nächsten Aufgaben.
Und die sehen wie folgt aus: Am 24.9. müssen sie nach Sudendorf-Samern, am 22.10. zu Union Meppen, am 31.10. nach Büppel, und das nächste Heimspiel ist am 5.11. um 13.00 Uhr am Benkenbusch gegen SV Friedrichsfehn.
Blau-Weiss Hollage spielte in folgender Aufstellung: Lioba Menzel, Marie Paulus, Petra Glüsenkamp (88. Sina Krappe), Michelle Rickelmann, Celina Meyer, Katrin Pille, Julia Höcker (72. Patrizia Landwehrmann), Madeleine Johannes, Lara Wenning, Stefanie Gühmann (78. Merle Wulf) und Katharina Jarzyna.