Wenn man die Tabelle der Fußball-Oberliga der Damen betrachtet, muss man feststellen, dass eigentlich alles in Ordnung ist, denn Platz 5 ist für Blau-Weiss Hollage doch aller Ehren wert. Aber ganz so einfach ist es nicht, und so muss man Co-Trainer Carsten Kühl schlicht und einfach Recht geben, wenn er die mangelnde Chancenverwertung anspricht. In den meisten der nicht gewonnenen Spiele waren fast immer genug Tormöglichkeiten, doch sie wurden eben nicht genutzt. Und das ist eine fußballerische Binsenweisheit: Wer seine Chancen nicht nutzt, den bestraft der Gegner! Ja, und dann kommt der Konjunktiv ins Spiel: Hätte, wäre, könnte, müsste, sollte - alle aufzuzählen wäre (schon wieder!) fast nicht möglich.
Unter diesem Aspekt muss man das Spiel gegen ATSV Scharmbeckstotel sehen. Ein 0:0 hört sich zunächst langweilig an, doch es war alles andere als dies. So hatte Katrin Pille schon in der 2. Minute eine gute Chance, aber ihr Schuss nach Flanke von "Kaddy" Jarzyna ging knapp rechts am Tor vorbei. 7 Minuten später konnte die gute Torfrau des Gegners, Wiebke Denker, Jenny Vogt nach schönem Steilpass den Ball soeben vor den Füßen wegschnappen.
Und es folgten 3 weitere Großchancen für die Spielerinnen von Blau-Weiss Hollage:
- 17. Minute: Patrizia Landwehrmann völlig frei, schießt direkt auf die Torfrau
- 27. Minute: "Kaddys" Schuss wird zur Ecke abgewehrt
- 29. Minute: Celina Meyer schießt aus 18 m knapp drüber
Bis zur 35. Minute kamen die Gäste kaum mal in unsere Tornähe, doch dann gab es die erste Torchance, als ein Weitschuss knapp links vorbei zischte. Und kurz vor dem Pausenpfiff hätte es 0:1 stehen können, doch unsere sichere Torfrau Ingrid Witte konnte einen tollen Schuss zur Ecke abwehren. Ein Highlight der besonderen Art gab es auch in der ersten Hälfte. Ein Ball war ins Seitenaus gegangen, eindeutig zuletzt berührt von einer Spielerin der Gäste. Doch Linien- und Schiedsrichter gaben den Einwurf an den Gegner. Eine Spielerin des ATSV schnappte sich den Ball, legte ihn auf die Seitenlinie, zeigte auf eine Hollagerin und ging weg. Daraufhin entschied der sehr gute Schiedsrichter Muhammed Yasin aus Garrel auf Einwurf für Hollage. Solch faire Gesten wünscht man sich auch bei manchen Bundesligaspielen! Aber da sind immer nur Spots zu sehen mit "Respekt" und es wird die Fairness propagiert. Doch sind dies offenbar nur leere Worthülsen oder Lippenbekenntnisse. Leider.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste aufgehört hatte, mit einer guten Chance für die Gäste, doch eine Spielerin vom ATSV verpasste einen Ball knapp - frei vor dem Tor. Danach bestimmten die Hollagerinnen wieder das Spielgeschehen und hatten weitere Chancen. Die größte hatte Patrizia, die sich links toll durchgesetzt hatte, doch ihr Schuss von links auf das Tor wurde gehalten. Und beinahe wäre der Spielverlauf auf den Kopf gestellt worden, denn die Gäste starteten einen Konter und es war Inge zu verdanken, die einen strammen Schuss von links auf das kurze Eck gerade noch gegen den Pfosten lenken konnte. Fast hätten die Blau-Weissen doch noch den verdienten Lohn bekommen, doch "Hackis" Schuss aus 7 m wurde gerade noch abgeblockt. Danach war Schluss.
Carsten Kühl, der den verhinderten Trainer Jan Niehaus vertrat: "Wir hatten den Gegner im Griff, jedenfalls zum größten Teil. Aber wenn du die Dinger nicht reinmachst, kannst du auch nicht gewinnen. So einfach ist das. Schade, denn das war auch schon in anderen Spielen so. Und wenn man auf die Tabelle schaut, könnten wir sogar ganz oben stehen. Übrigens: Der Schiri war sehr gut!". Da kann man ihm nur zustimmen. Fazit: Unsere Mädels bestimmten über weite Strecken das Spiel, konnten aber ihre Chancen leider nicht nutzen. Immerhin bleibt festzustellen, dass sie sich in dieser Klasse etabliert haben und durchaus im oberen Drittel mithalten können.
Blau-Weiss Hollage spielte in folgender Aufstellung: Ingrid Witte, Petra Glüsenkamp, Marie-Christin Paulus, Anna Klumpe, Michelle Rickelmann, Celina Meyer, Katrin Pille, Jenny Vogt (85. Lara Wenning), Katharina Jarzyna, Madeleine Johannes (75. Sarah Bockholt) und Patrizia Landwehrmann.
Leider gab es eine Woche später beim Tabellenführer in Meppen eine 1:2-Niederlage. Unsere Mannschaft ging durch Patrizia Landwehrmann in der 25. Minute in Führung, doch im Gegenzug gelang Meppen der Ausgleich und 5 Minuten später das 2:1. Obwohl die Hollagerinenn das Spiel weitgehend offenhalten konnten, reichte es leider nicht zu einem Punktgewinn.
Die nächsten Heimspiele unserer 1. Damen:
Sonntag, 03.04., 13.00 Uhr gegen VfL Oythe
Sonntag, 17.04., 13.00 Uhr gegen SV Friedrichsfehn
Sonntag, 22.05., 13.00 Uhr gegen Union Meppen.
Es wäre wünschenswert, wenn sich zu den Heimspielen unserer 1. Damenmannschaft ein paar mehr Zuschauer am Benkenbusch einfinden würden. Und eins kann man sagen: Es lohnt sich, denn die Mädels spielen wirklich einen "guten Ball"!