Am 20. Juni 2016 verstarb im Alter von 94 Jahren unser Sportkamerad Heinrich Heemann. Heinrich Heemann wurde am 11.1.1922 in Wersen geboren. Nach der Schule begann er eine Lehre zum Tischler bei der Firma Berner Ladenbau, wo er bis zum Jahre 1986 wirkte und dann in den wohlverdienten Ruhestand ging.
Seine Laufbahn als Fußballer beim damaligen FC Blau-Weiß Hollage begann 1946 ziemlich kurios. Er wohnte in Halen und wollte gern als Torwart in einer Mannschaft spielen, doch in Halen und Wersen gab es keinen Fußballverein, Westerkappeln hatte bereits einen festen Torwart. So stand er eines Tages in Hollage am Benkenbusch und schaute sich das Training der 1. Herren an. Man lud ihn zum Mitspielen ein, und ab diesem Moment war er die Nummer 1 im Tor unseres Vereins. Das Ausstellen eines Spielerpasses war glücklicherweise kein Problem.
Als "Heemanns Hein" bekannt spielte er bis 1950 in der Ersten mit Mitspielern wie u.a. Heinrich Hawighorst, Franz Bergmann und Theo Knuffmann. Bekannt war er als ein Spieler, der während des Spiels gute Kommentare abgab und in kritischen Situationen versuchte, den Schiedsrichter umzustimmen. Hierbei war er stets höflich und niemals aggressiv. Privat wurde Blau-Weiss Hollage für Heinrich nicht nur sportlich zum Glücksfall.
Er lernte durch den Sport seine spätere Frau Elisabeth "Lissy" Tepe kennen. Er zog von Halen nach Hollage und wurde stolzer Vater einer Tochter, die sie Ulla nannten. 1987 zog er mit seiner Frau Elisabeth zu ihrer Tochter Ulla, die mit ihrem Mann Günter Osterfeld ein Haus gebaut hatte, nach Lechtingen.
In einem "Lied von 1948" auf der Vereins-CD hat Heinz Keller ihm eine Strophe gewidmet. Nach der Melodie "Argonner Wald" steht dort: Und wie es jeden Sonntag ist, der Heemanns Hein steht in der Kist`, er fängt geschickt, wie überall, aus 16 Metern auch den schärfsten Ball.
Als passives Mitglied erlebte er den Bau der ersten Turnhalle in Hollage 1969 und die damit verbundene Erweiterung des Vereins vom FC zum heutigen Breitensportverein Blau-Weiss Hollage. Noch bis ins hohe Alter besuchte er die Spiele der 1. Herrenmannschaft am Benkenbusch, wo er gern mit ehemaligen Mannschaftskameraden und Freunden zusammentraf.
Große Hobbies hatte Heinrich zwar nicht, aber eins ließ er sich nicht nehmen: In jedem Jahr fuhr er für einen Tag an die Nordsee, meistens nach Neuharlingersiel, wo er sich einen Strandkorb mietete und die salzige Meeresluft und das Rauschen der Wellen genoss.
Heinrich Heemann hat sich in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg großartig für unseren Verein eingesetzt und war 70 Jahre Mitglied im Verein. Darum sagen wir: "Danke, Heinrich!"