Am 17. Oktober 2024 verstarb im Alter von 92 Jahren unser Sportkamerad Heiner Lübben. Nach einem erfüllten Leben ist er verstorben, so steht es in der Todesannonce. Und alle, die ihn kannten, können dies bestätigen, denn Heiner war in vielen Bereichen der Gemeinde Wallenhorst ehrenamtlich tätig und erhielt 1992 dafür das Bundesverdienstkreuz.
Für unseren Verein hat er 1968 als Jugendleiter begonnen und er erzählte: „Im Jahr 1968 wurde ich Jugendleiter, da war Blau-Weiss Hollage ein reiner Fußballverein. Doch als im Oktober 1969 die Turnhalle an der Bergstraße eingeweiht wurde, konnten wir natürlich weitere Sportarten anbieten, und so starteten wir eine große Werbekampagne. Mit mehreren Personen war ich wochenlang unterwegs.
Wir besuchten jeden Haushalt in Hollage. Der Erfolg: Der Verein wuchs von 400 auf das Dreifache an. An meinen ersten Erfolg erinnere ich mich noch heute sehr gerne: Mit der E-Jugend wurden wir 1970/71 Kreismeister mit 54:14 Toren und 19:1 Punkten. Jeder der 8 Jungs erhielt von mir ein Mannschaftsfoto, das ich auf Spanplatte geklebt hatte.“ Ja, und aus diesen Worten ist leicht herauszuhören, dass Heiner immer mit Herz bei der Sache war.
Heiner (richtig: Heinrich) Lübben wurde am 25.2.1932 in Andrup bei Haselünne geboren. Nach dem Besuch der einklassigen Volksschule in Lage erwarb er 1949 an der Mittelschule in Haselünne die Mittlere Reife und ließ sich dann zum Elektroinstallateur ausbilden. Zielstrebig wie er war, besuchte er danach die Ingenieursschule in Bremen und ging 1962 zum Technischen Überwachungsverein, kurz TÜV, nach Osnabrück. Hier war er für „alles, was auf und ab fährt“ zuständig, d.h. Kräne, Fahrstühle, die sogenannten „fliegenden Bauten“, die Karussells, und vieles mehr. Und das in einem Gebiet von Flensburg bis zum Ruhrgebiet. Als etwas Besonderes erlebte er immer seine Prüftätigkeiten auf der Meyer-Werft in Papenburg, im AKW Lingen sowie im Kohlekraftwerk Ibbenbüren. 1995 endete seine berufliche Laufbahn, und nun konnte er sich mehr seiner Familie widmen.
Seine Frau Katharina hatte er auf der Mittelschule kennen gelernt und am 26. Mai 1959 in Haselünne geheiratet. Bis 1971 bekamen sie 5 Kinder: Bernd, Michael, Heiner, Karin und Uwe sowie 12 Enkelkinder und 2 Urenkel, und da kann man sich leicht ausmalen, dass bei Oma und Opa Lübben keine Langeweile aufkommen konnte. So wäre es für Heiner sicher leicht gewesen, eine Mannschaft „FC Lübben“ aufzubieten, wobei er bei seiner Fitness bestimmt noch lange hätte mitspielen können.
Heiner Lübben war neben seiner Tätigkeit bei Blau-Weiss außerdem noch 20 Jahre im Kreisjugendausschuss und bekam dafür 1989 die Silberne Ehrennadel. Als Übungsleiter war er für 2 Männergruppen zuständig: mittwochs die Jüngeren und donnerstags die Älteren. Die Beteiligung am allgemeinen Sportbetrieb war durch den Neubau der Halle sehr groß, so dass die Mittwochsgruppe wie auch die Frauengruppe von Ulla Janssen bis zum Bau der Haselandhalle nach Lechtingen ausweichen musste. Später wurde die Mittwochsgruppe dann von Heinz Lanwert betreut. Die Donnerstagsgruppe blieb bei Heiner, und es wurden alle vorhandenen Geräte gebraucht, aber auch gespielt. Heute spielt man vorwiegend Fußball und macht Radtouren, wobei die größeren Fahrten zum Alfsee und Dümmer führten sowie zum Heiligen Meer bei Hopsten, das man dann aber umwanderte, da dort Radfahren nicht erlaubt ist. Eine gemeinsame Weihnachtsfeier bildete immer den Jahresabschluss, und das soll auch so bleiben.
Sein Nachfolger seit dem Sommer 2010 war Wolfgang Schaber, der über Heiner folgendes sagt: „Ich bin seit 1985 in der Donnerstagsgruppe und kenne Heiner ziemlich gut. Bewundern muss man seinen eisernen Willen, er gibt nie auf, und wenn wir mal zu Viert waren und meinten, es lohne sich nicht, dann sagte er, dass wir eben 2 gegen 2 spielen sollten. Beim Radfahren war er immer sehr ehrgeizig und wollte reichlich „Kilometer machen“, natürlich immer vorneweg. Seine Nachfolge habe ich gerne angetreten, denn die Gruppe ist ein klassischer Selbstläufer, eine eingeschworene Truppe. Sehr schade ist, dass Heiner nun nicht mehr dabei sein kann.“
Interessant auch die Aussage von Johannes Bley, der seit 1980 in der Donnerstagsgruppe mitmacht: „Ich bin jetzt seit 31 Jahren dabei und kenne Heiner sehr gut, denn wir sind quasi Nachbarn. Es gibt einige Dinge, die Heiner auszeichneten: er konnte toll organisieren, kannte sich überall aus, wollte alles 100%ig machen und kümmerte sich auch um private Sachen wie Geburtstage oder machte Krankenbesuche. Sein Ehrgeiz beim Radfahren war schon enorm, er hatte am liebsten abends die 100 km - Marke überschritten, und wenn wir alle geschlaucht waren, sah man ihm gar nichts an. Einfach sagenhaft! Ach ja noch eins: wenn wir mal 5 vor 9 aufhören wollten, dann sagte er, das ginge nicht, weil sie uns sonst die Hallenzeit wegnehmen. Also machten wir bis 5 nach 9!“
Diesen Aussagen ist meines Erachtens nichts mehr hinzuzufügen. Wie man sich vorstellen kann, wird es nicht mehr viele geben, die 41 Jahre ununterbrochen als Übungsleiter in unserem Verein tätig sein werden!
Als damaliger Jugendleiter war er sehr aktiv an der Organisation des 1. Internationalen C-Junioren Fußballturniers Pfingsten 1985 beteiligt, und bis 1996 engagierte er sich im „Inter-C- Team“. Wir wünschen seinen 5 Kindern Karin, Bernd, Michael, Heiner und Uwe mit ihren Familien für die kommende Zeit viel Kraft und Stärke, um mit dem großen Verlust fertig zu werden.
Für deinen großartigen Einsatz für unseren Verein sagen wir: „Danke, Heiner!“
Blau-Weiss Hollage von 1934 e.V., für das Präsidium: Peter Papke