21.11.2009 13:39

Jubiläums-Gala ließ Haselandhalle erbeben

Was in der Presse und dem Bürgerecho als ein Veranstaltungs-Highlight in der Gemeinde Wallenhorst angekündigt worden war, erwies sich als absoluter Knüller. Die Verantwortlichen, sprich das Präsidium von Blau-Weiss Hollage, hatten buchstäblich keine Kosten und Mühen gescheut, um am Samstag, dem 17.10.2009. ein erstklassiges Programm auf die Bühne der Haselandhalle zu zaubern.

Ein besonderer Dank gilt allen fleißigen Helfern, die am Freitag und Samstag die triste Sporthalle in einen wunderschönen blau-weissen Fetenraum umgestalteten und so dazu beitrugen, dass durch dies wunderschöne Ambiente der Grundstein für einen gelungenen Festabend gelegt wurde. Ebenso geht ein großer Dank an Volker Holtmeyer für die Technik sowie an Kolping Hollage, die in 2 Gruppen für den Ausschank sorgten.

Wenn jemand denkt, Wehmut sei aufgekommen, weil sowohl die Cale-Copf-Company als auch die Schlager-Polizei ihr Abschiedskonzert in Hollage gaben, so irrt sich der gewaltig. Schon der erste Auftritt des Moderators und Bauchredners Jörg Jará zeigte seine ganze Professionalität, als er die 3 Festredner ankündigte und gleichzeitig das noch etwas zurückhaltende Publikum zum Mitmachen animierte.

Präsident Gerd Strößner begrüßte die etwa 600 Gäste und berichtete humorvoll aus der Vereinschronik, indem er einige Anekdoten zum Besten gab. Als Eckpunkte nannte er den 10.11. 1934 als Gründungstag des Vereins, die Neugründung 1945 sowie den Bau der 1. Turnhalle 1969, der den Impuls gab zu der Entwicklung vom reinen Fußballverein zum Breitensportverein, wonach es 1975 zu der Namensänderung von FC Blau-Weiß Hollage in Blau-Weiss Hollage kam. Er dokumentierte dies durch die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Waren es 1968 noch 450, so stieg die Zahl 1969 auf 1.200, und zum 50. Jubiläum hatte Blau-Weiss 1.800 Mitglieder. Außerdem bezeichnete er den Bau der neuen Halle, sprich „Haselandhalle“, im Jahr 1987 als Grund dafür, dass Blau-Weiss Hollage sein Sportangebot nochmals erweitern konnte, so dass der Verein heute genau 2.346 Mitglieder hat. Damit ist Blau-Weiss Hollage nach dem SC Melle 03 - nach der Fusion zwischen TuRa und TuS Melle - mit über 6.000 Mitgliedern und dem TuS Bramsche mit knapp 3.000 der drittgrößte Verein im Landkreis Osnabrück. Als Höhepunkt der letzten Jahre nannte Gerd Strößner den Bau des Kunstrasenplatzes 2003.

Strößner bedankte sich bei Rat und Verwaltung der Gemeinde Wallenhorst für die gute Unterstützung und er vergaß auch die Sponsoren nicht, ohne deren Hilfe manche Dinge nicht durchzuführen wären. Ausdrücklich dankte er aber auch allen Sportlern und den Trainern und Betreuern sowie anderen Helfern, die zum größten Teil ehrenamtlich zum Wohle des Vereins tätig sind.

Unser stellvertretender Bürgermeister Alfred Lindner gratulierte anschließend zum 75-jährigen Jubiläum und dankte dem Verein im Namen des Bürgermeisters Ulrich Belde und der Gemeinde Wallenhorst für sein großartiges soziales Engagement. Auch er hob hervor, dass ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer nicht nur bei Blau-Weiss Hollage, sondern auch bei allen anderen Vereinen, eine erfolgreiche Vereinsarbeit nicht möglich wäre. Für die nächsten Jahre wünschte er dem Verein viel Erfolg.

Abschließend überbrachte dann der Vorsitzende des Kreissportbundes, Hans Wedegärtner, die Grüße des Verbandes und hob hervor, dass der Verein ein weiteres Jubiläum zu feiern hatte, nämlich das 25. Internationale C-Junioren-Fußballturnier zu Pfingsten, das er gleichzeitig zu den Top-Turnieren im deutschen Jugendfußball zählte. Auch er wünschte Blau-Weiss für die Zukunft alles Gute.

Als nun der „offizielle“ Teil des Abends vorbei war, sorgte Jörg Jará mit dem ersten Bauchrednerpart für Stimmung, die der Cale-Copf-Company für ihren 1-stündigen Auftritt zu einem guten Start verhalf. Was Ali, Andreas, Michael, Markus, Jörg und Ulli dann aus ihrem Programm „Feierabend“ präsentierten war wirklich Á- cappella-Kunst erster Güte. Dass die „CCC“ immer gute Laune pur garantiert, war bekannt, doch wie das Sextett die Ausschnitte aus ihrem Abschiedstourneeprogramm darbot, war schon Extraklasse! Zu den musikalischen Qualitäten kamen ihre schauspielerischen, und das Publikum dankte ihnen mit reichlich Applaus. Wenn man jemanden hervorheben soll, so muss man Jörg Hilpert nennen, der mit einem tiefen, klaren Bass für den Rhythmus sorgte und Michael Wolf, der als Howard Carpendale in der Haselandhalle für ein kleines Vorbeben sorgte.

Was konnte danach der Tanzsportgruppe Hellern noch passieren? Die 10 jungen Damen präsentierten Ausschnitte aus dem Udo Jürgens - Musical „Ich war noch niemals in New York“ in einer derart schwungvollen Art und Weise, die die Zuschauer zu Beifallsstürmen hinriss. Die sowieso schon gute Stimmung in der Halle steigerte sich zunehmend, und nach ihrem halbstündigen Auftritt kamen sie unter donnerndem Applaus nicht um eine Zugabe herum. Dass die Mädels mit viel Freude und Engagement trainieren, stellten sie in Hollage eindrucksvoll unter Beweis.

Als Künstler der Extraklasse erwies sich Jörg Jará. Er führte als Bauchredner und Moderator humorvoll durch das Programm, und seine Sketche mit diversen Puppen brachten buchstäblich jeden zum Lachen. Lachsalven rief zum Schluss seine Aktion hervor, als er ein junges Pärchen auf die Bühne holte und sie Worte sagen ließ, auf die sie selbst wohl nie gekommen wären. Und als er dann noch ihre Stimmen tauschte, bebte die Haselandhalle vom Gelächter der 600 Gäste. Wer ihn sehen und hören möchte, der sollte sich im Februar 2010 im ZDF die Sendung Karnevalissimo ansehen. Es lohnt sich wirklich!

Ja und dann kamen sie, die Lokalmatadore Christian Cordalis alias Christian Böwer, Eddy Koteletti alias Thomas Steinkamp und Heino Haselnuss alias Ralf Müller, kurz die „Schlager-Polizei". Und als sie als Erstes auch noch sangen und riefen: „Steht auf, wenn Ihr feiern wollt!“, gab es kein Halten und Sitzen mehr. Nun bebte die Haselandhalle wirklich, und man konnte bei allen Liedern merken, dass die Drei hier in Hollage ihr Heimspiel hatten. Es ist einfach eine Wucht, wie diese Schlagerpolizisten ihr Publikum zu packen wissen! Und dazu gehört auch, sich unter die Leute zu mischen oder sie auf die Bühne zum Mitsingen zu holen. Was ihnen ganz hoch anzurechnen ist: sie spielten ohne Pause bis 2 Uhr. Dann war offiziell Schluss. Aber bis dahin kamen alle, die feiern wollten, so richtig auf ihre Kosten, und obwohl reichlich Bier getrunken wurde, kam es zu keinen Ausschreitungen. Aber wer sollte auch bei einer solch tollen Stimmung Lust auf Krawall haben?

Peter Papke

Foto: Zusammen mit der Schlager-Polizei und mit Unterstützung der 1. Damen und 1. Herren singt Peter Papke das Vereinslied: “Wir sind Blau, wir sind weiss“