BWH - Von Corona geprägt (Teil 9)

Jenny Juber, seit 2020 Freiwilligenmanagerin bei Blau-Weiss Hollage, berichtet als begeisterte Judoka ausführlich über die überraschend vielfältigen Aktivitäten der Judoabteilung in den beiden "Corona-Jahren" 2020 und 2021.

2020

Naja, was soll man zu 2020 sagen? Sicher ist, dass das Jahr sehr sportlich und auch erfolgreich für unsere Judoka angefangen wurde. Direkt in den ersten Tagen des Jahres konnten vier junge Mädchen sich auf die, zu der Zeit noch vielversprechende, anstehende Saison im "Champ Camp" des Niedersächsischen Judo-Verbandes vorbereiten.

Die Einzelsaison für die U21 konnte ebenfalls noch stattfinden und wir konnten die Niedersachsenmeisterschaft mit zwei dritten und einem sechsten Platz als erfolgreich besiegeln. Die beiden dritten Plätze bedeuteten zugleich die Startberechtigung auf der Norddeutschen Einzelmeisterschaft. Auch dort konnten wir mit zwei siebten Plätzen zufrieden sein. Ende Januar waren wir dann wieder mit vier Judoka aus der U12 bei einem Nachwuchslehrgang im Olympiastützpunkt in Hannover.

Anfang Februar durften wir in unzählige, erst nervöse, aber dann leuchtende Kinderaugen schauen, denn es stand die traditionelle zentrale Gürtelprüfung an. Auch die Trainer und Organisatoren waren etwas nervös, da es die erste Prüfung mit dem neuen Vorbereitungskonzept war. Aber es hat sich gelohnt, das Niveau der Prüfung konnten wir merklich steigern.

Eine blau-weiße Kampfrichterin auf Bundesebene

Aber nicht nur unsere Judoka, sondern auch unsere Kampfrichterin Elodie Buschermöhle war fleißig und konnte sich auf Bundesebene weiter nach oben arbeiten.

Im nächsten Schritt standen dann die Jüngsten aus der U10 auf der Matte und konnten auf Kreisebene punkten.

Ende März ging es dann noch einmal nach Hannover zum "Löwen-Cup", der dann auch schon coronabedingt als letztes Turnier des Jahres in die Vereinsgeschichte einging. Als hätten die 14 blau-weissen Judoka es gewusst, gaben sie nochmal alles und wir konnten mit 8 Medaillen nach Hause fahrren. So endete das „normale“ Judojahr dann aber auch.

Dann kam das Hometraining

Wir haben den geplanten Anfängerkurs absagen müssen und gutgläubig auf Herbst verschoben, wobei wir dieses am Ende des Jahres dann auch wieder revidieren mussten. Wie wohl alle sind also auch wir ins Hometraining gewechselt. Wöchentlich gab es sowohl für die jüngeren als auch die älteren Judoka neue Videos zum Nachtrainieren, in unregelmäßigen Abständen gab es Tagesaufgaben, bei denen wir virtuell um die beste Leistung kämpfen konnten.

Eigener Youtube-Kanal

So haben wir uns entschieden auch auf YouTube mit einem eigenen Kanal für unsere Mitglieder da zu sein. https://www.youtube.com/channel/UCa9znA-O9DOMutFQC_zGasw

Es folgte unsere "Wohnungsolympiade gegen Langeweile" bei der wir sportartgetreu gegeneinander antreten konnten. Es gab wochenweise wieder verschiedene Aufgaben zu erfüllen, die auch direkt mit attraktiven Preisen belohnt wurden.

Parallel dazu konnten wir Ende Mai erst mit den etwas älteren und einen Monat später auch mit den jüngeren Judoka in ein Distanztraining übergehen, bei dem wir zwar auf der Judomatte - aber mit Abstand! - trainieren und uns wiedersehen konnten. Persönlich ist es eben doch am schönsten.

Ferien- und Notbetreuung für die Kinder

In den Sommerferien mussten wir dann auch in den sauren Apfel beißen und unser traditionelles, sehr begehrtes Judo Camp absagen. Da sich aber Kinder, Eltern und Trainer schon ein Jahr lang diese Woche freigehalten haben und auch Urlaub und Kinderbetreuung danach auslegen, hatten wir beschlossen eine abgespeckte Ferien- und Notbetreuung für die Kinder unserer Abteilung anzubieten.

Statt der üblicherweise ca. 50 Kinder konnten wir so zumindest mit 15 Teilnehmern eine spannende Woche verleben. Verschiedene Spieleinheiten, eine besondere Judostunde, Mini-Olympiade, Boccia-Turnier und eine Wasserschlacht bildeten den sportlichen Teil der Freizeit. Life-Kinetik, T-Shirt bemalen, und die Aufgabe, ein rohes Ei so zu verpacken, dass es einen 5 Meter-Sturz unbeschadet übersteht, forderten die Kreativität der Teilnehmer. Das Highlight bildete ein Tagesausflug, wobei es für die jüngeren Teilnehmer und die Teilnehmer des Fußball Camps in den Osnabrücker Zoo und für die Älteren in den Kletterwald nach Rulle ging. So kann man abschließend doch sagen, dass auch diese Spar-Version des Camps (trotz anfänglicher Zweifel) ein voller Erfolg war. Voller Motivation und Optimismus konnten wir in die zweite Hälfte des Jahres starten und unser Training zumindest bis zu den Herbstferien nahezu wie gewohnt fortführen.

Freiwilligenmanagement im Verein

Ein besonderes Ereignis erreichte uns im September. Zu diesem Zeitpunkt wurde Blau-Weiss Hollage ein beim LSB beantragtes Makro-Projekt zum Thema „Freiwilligenmanagement im Verein“ bewilligt. In der Konsequenz konnte für Peter Papke, der das Amt abgibt, Jennifer Juber als Ehrenamtsmanagerin des Vereins eingestellt werden. Sie wird zunächst für zwei Jahre probeweise in der Judoabteilung aktiv, um anschließend ihre Erfahrungen möglichst auf den Gesamtverein zu übertragen. Leider wurden ihre Entfaltungsmöglichkeiten coronabedingt bisher stark eingeschränkt. Mit der Durchführung erster Veranstaltungen und Aktionen konnte „Jenny“ allerdings erste positive Veränderungen anstoßen und bereichert die Arbeit des Vereins.

Spende der Stiftung Lauter

Das war es dann aber auch schon wieder mit Aktivität auf der Matte. Im November endete die aktive Zeit für alle wieder. Für die Herbstferien planten wir dann ein verlängertes Wochenende mit Hallenübernachtung, welches bedingt durch erneute Änderungen der Kontaktregelung und Hygienebestimmungen kurzerhand zu einem gemeinsamen Spiel und Spaß Tag umfunktioniert werden musste. Und so freuten sich 20 Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren über einen abwechslungsreichen Tag auf dem Sportgelände.

Bevor die Kinder aber glücklich und zufrieden über eine Abwechslung des zu der Zeit tristen Alltags nach Hause gingen, durften sie noch einer Spendenübergabe beiwohnen. Die Durchführung aller erwähnten Angebote war nur dank der großzügigen Unterstützung der Stiftung Lauter umsetzbar. Entsprechend groß war die Freude, als Kuratoriumsmitglied Michael Lührmann dem 2. Vorsitzenden der Judoabteilung, Michael Freking, im Rahmen der Ferienaktion einen symbolischen Scheck überreichte.

2021

Prüfungsvorbereitung dieses Jahr online via YouTube

Da auch zum Jahresbeginn 2021 wieder die zentrale Gürtelprüfung geplant war, entschieden wir uns dazu, die Prüfungsvorbereitung dieses Jahr online via YouTube anzubieten und erweiterten damit unser Trainingsangebot auf dem Kanal unserer Abteilung.

Kurz vor Weihnachten haben wir dann noch einmal kräftig organisiert, gerechnet und bewertet, um eine Alternative schaffen zu können für die Weihnachtsfeier. So haben wir die Gesamtsieger der "Wohnungsolympiade gegen Langeweile" ermittelt, die Teilnehmer des Hometrainings aufgeschrieben und Weihnachtsgeschenke für Trainer, Vorstand und alle anderen Abteilungsmitglieder zusammengestellt.

Mit all den kleinen und auch größeren Präsenten im Gepäck haben wir uns dann am 3. Adventssonntag auf den Weg gemacht, um diese mit Abstand all unseren Mitgliedern nach Hause zu bringen. Um zu gewährleisten, dass unsere Judoka über den Lockdown nicht einrosten, mussten sie kurzerhand vor den Augen ihrer Trainer ein paar Übungen machen. Wozu das Ganze dann auch noch diente und wer davon ebenfalls profitieren darf, veröffentlichen wir in Kürze in einem gesonderten Bericht.

Luca Klein und Carina Siltmann als soziale Talente geehrt

Zum krönenden Abschluss des Jahres konnte die Judoabteilung sich dann auch noch über die Ehrung zweier „sozialer Talente“ freuen. Luca Klein und Carina Siltmann wurden vom Kreissportbund Osnabrück-Land für ihr herausragendes Engagement in der Judoabteilung von Blau-Weiss Hollage ausgezeichnet.

Aus unserer Sicht haben wir das Beste aus dem Jahr herausgeholt! Zudem freuen wir uns jetzt darauf,  mit vielen Ideen und Plänen für 2021 bald starten zu dürfen und all das nachzuholen, was 2020 auf der Strecke blieb.