Was wäre ein Verein ohne Mitglieder? Richtig, nämlich nix! Es ist also sehr sinnvoll, seine Mitglieder bei Jahreshauptversammlungen für ihre Vereinstreue zu ehren - natürlich nur nach einer bestimmten Anzahl von Jahren. Bei Blau-Weiss Hollage beginnt dies mit einer 25jährigen Mitgliedschaft und steigert sich dann über 30 Jahre und dann immer 10 Jahre weiter.
In diesem Jahr gab es ein Novum, denn Alois Menkhaus feierte sein 75jähriges Vereinsjubiläum! Das ist ein absoluter Rekord! Aber nicht nur Blau-Weiss hatte es ihm angetan, auch Kolping und hier der Karneval bestimmte sein Leben.
Noch heute organisiert er die Blau-Weisse Sportlermahlzeit im Saale Barlag zusammen mit Christian Böwer und Peter Papke, und wenn er dann vorne steht und die diversen Programmpunkte ansagt, dann kommt sein karnevalistisches Blut wieder so richtig in Wallung. Auch dies ist nicht ungewöhnlich. Schließlich war Alois Menkhaus 50 Jahre lang Karnevalspräsident des KKC (Kolping-Karneval-Club) Hollage. Heute ist er dessen Ehrenpräsident, und bei Blau-Weiss natürlich Ehrenmitglied.
Und seine Bindung zu unserem Verein soll hier im Mittelpunkt stehen. Schon früh sehnte er sich nach Geselligkeit, und so trat er der Schülermannschaft von Blau-Weiss Hollage bei und absolvierte 1946 in Damme sein erstes Spiel für „seinen“ Verein, dessen Ehrenmitglied er seit etlichen Jahren ist. 1947 kam er in die A-Jugend und 1950 in die Erste, wo er bis 1960 als Torjäger vom Dienst bei allen Gegnern bekannt und gefürchtet war. Als ganz besondere Ehre empfand Alois damals die Situation, dass er mit seinen Brüdern Erich (Mittelläufer) und Willi (Verteidiger) in der Ersten spielen durfte. Dies war auch für unseren Verein etwas ganz Besonderes und hat sich meines Wissens nie wiederholt.
Sein größter Erfolg gelang ihm dann 1964 als Sportwart und Betreuer der Ersten mit Trainer Jupp Dorscheid, als man mit bekannten Spielern wie Rudi Sube, Franz Vossgröne, Franz Barlag, Franz Strunk, Franz Brockmeyer und anderen den Bezirksmeistertitel gewann.
Menkhaus erinnert sich noch genau an die äußeren Gegebenheiten. Neben dem Hauptverkehrsmittel Fahrrad waren die Fußballutensilien für heutige Verhältnisse unvorstellbar. Der Ball aus Leder war mit einem Riemen zugeschnürt, und wenn man bei einem Kopfball die Naht traf, dann tat das höllisch weh, und man hatte noch Wochen später ein schönes Muster auf der Stirn. Zudem spielten die Schuhe eine große Rolle, denn man musste zunächst mit hohen Schuhen spielen, wobei man bei feuchtem Rasen natürlich keinen guten Stand hatte und ständig auf die Nase fiel. Dies änderte sich entscheidend, als die ersten Stollenschuhe auf den Markt kamen.
Trainiert wurde bei Strößners Jupp hinten auf der Wiese, wo ein paar Lampen als „Flutlicht“ aufgestellt wurden und wo man sich anschließend waschen konnte unter einer Pumpe, die ein anderer bedienen musste. Und das Wasser war immer kalt. Aber dafür schmeckte das Bier im Vereinslokal an der Hollager Straße in der 3. Halbzeit umso besser, wenn sich Spieler und Zuschauer nach dem Spiel zum Fachsimpeln trafen und oft erst nach dem „Schlürschluck“ von Jupp nach Hause gingen.
An eine gute Sitte in Hollage erinnert er sich noch heute gern: Die Jungs warteten immer sehnsüchtig auf das nächste Schlachtefest - sie wussten auch immer, wo es stattfand - denn hier gab es eine Schweineblase. Diese wurde sorgfältig gesäubert und getrocknet, dann aufgepustet, zugeknotet, und dann wurden Kopfbälle geübt, so lange, bis sie ihren Geist aufgab …
Unter Franz Grammann als 1. Vorsitzenden war Alwis bis in die 70er Jahre Sportwart, und nach seiner Betreuertätigkeit für die Erste und danach die Zweite trainierte er die B-Jugend. Sein sportliches Engagement endete dann zwar, aber ohne Blau-Weiss ging es natürlich nicht. So verlegte er sich auf das Organisieren von Scheunenfeten und anderen Festen, und seit 11 Jahren organisiert er die Sportlermahlzeit, die jedes Jahr im Saale Barlag stattfindet und sich zunehmend größerer Beliebtheit erfreut. Und das liegt nicht am guten Essen allein, sondern natürlich am Beiprogramm, das Menkhaus zusammenstellt und dann moderiert. Und hierbei sieht man auf vielen Gesichtern ein Schmunzeln, denn vorn auf der Bühne kommt seine karnevalistische Ader zum Vorschein. Und jeder wartet eigentlich beim Ankündigen des nächsten Programmpunktes nur auf die Frage:“ Draußen stehen … Wollen wir sie reinlassen?“
Aber nicht nur der Fußball interessiert ihn am Blau-Weissen Sportgeschehen. Er schaut auch gern mal beim Tischtennis, Tennis, Volleyball oder anderen Sportarten vorbei. Ganz besonders toll findet er Judo.
2 Events findet Alwis besonders gut: Erstens das Internationale U15-Pfingstturnier, das das sportlich größte Highlight im Umkreis darstellt. Und natürlich die Sportlermahlzeit im Winter. Nach anfänglich 90 Anmeldungen waren es zuletzt über 160. Und wenn sie im nächsten Jahr (wie immer am Freitag nach Aschermittwoch) stattfinden sollte, was wir natürlich alle hoffen, dann wird es wohl für Lutz Barlag ziemlich eng werden…
Nicht viele Menschen können sicherlich auf ein so bewegtes Leben zurückschauen wie Alois Menkhaus. Wir wünschen ihm, dass er gesund bleibt, seinen Humor nicht verliert und uns noch weiterhin bei Blau-Weiss unterstützen kann.
Herzlichen Glückwunsch zum 75jährigen Vereinsjubiläum sagt dein Freund, Peter Papke.