Das hatten sich die Organisatoren Alois Menkhaus, Hans Böwer und Peter Papke vorher nicht träumen lassen, denn solch eine ausgelassene Stimmung war wirklich nicht zu erwarten gewesen. Aber wenn man den vielen positiven Rückmeldungen noch im Saal oder Tage später glauben kann, so war es wirklich rundherum eine gelungene Fete.
Ein Novum bekamen alle gleich beim Eintritt zu sehen, denn erstmals wurden Beamer und Leinwand genutzt. Ronnie Papke konnte so alle zur 17. Sportlermahlzeit begrüßen und die verschiedenen Liedertexte, die Namen der beteiligten Gruppen und die Powerpoint-Präsentation der Futsaler ins rechte Bild rücken.
Der Abend begann dann mit der Begrüßung der Gäste durch unseren Vereinspräsidenten Gerd Strößner, dessen Kernaussage „Wir sind weiterhin schuldenfrei!“ bemerkenswert war, denn der Verein hatte im vergangenen Jahr eine Reihe hoher Ausgaben zu stemmen beim Bau der Trainingshalle (90.000 €), bei der Anschaffung eines Aufsitzmähers (30.000 €) und der Renovierung der Geschäftsstelle (10.000 €) . Er wies ferner auf die anstehenden Jubiläen hin: Der Verein selbst wird 85, die Tennis- und Tischtennisabteilung 50 Jahre alt, und das Internationale U15-Pfingstturnier wird zum 35. Mal durchgeführt.
Bevor dann Alois Menkhaus die Gäste begrüßte, wurde das heimliche Vereinslied aller Amateurvereine „Blau und weiß, wie lieb ich dich!“ gesungen. Viele Clubs haben einfach die Farben ausgetauscht, und schon war das Schalker Vereinslied ihr eigenes Vereinslied geworden. Bis 2004 galt das auch für Blau-Weiss, aber dann komponierte und textete Peter Papke auf Wunsch des Vereinspräsidenten Gerd Strößner eine eigene Vereinshymne: „Wir sind blau, wir sind weiss!“ Hier bewährte sich der Beamer, denn Ronnie warf den Text für alle gut lesbar auf die Leinwand. Alle Lieder wurden mit Akkordeon begleitet, und hier gilt besonders Franz Langelage ein großes Dankeschön, denn er war erstmals mit seinem Instrument dabei. Und das zahlte sich auch bei den weiteren Liedern aus, ganz besonders beim „Karneval-Potpourri“ und dem Schlusslied „Rosamunde“.
Christian Böwer hatte für Alois Menkhaus die Moderation übernommen, und dies machte er hervorragend, wie er das viele Male vorher schon mit der Schlagerpolizei und beim Tag des Anstoßes getan hatte. Er konnte 2 Tanzgruppen des KKC und eine der kfd ankündigen. Vor dem Essen traten zunächst die von Silke Hampel und Martina Unland trainierten „4 T`s“ auf, die „Tanz-Teens Twenty-Ten“, und sie präsentierten als Squaws einen „Indianertanz“ in schicken Indianer-Kostümen, die genau wie die anderen von Schneidermeister Alois Menkhaus gefertigt worden waren. Christian Böwer fand es gut, dass sich die Tanzgruppe nicht davon beeinflussen ließ, dass Indianer-Kostüme neuerdings als rassistisch eingestuft werden und es deshalb zu Problemen kommen könnte.
Beim nun folgenden Essen kamen wie zuvor wieder Stampfkartoffeln mit Röstzwiebeln und Sauerkraut auf den Tisch, für Nichtveganer leckere Würstchen und Kassler. Ronnie Papke wünschte per Beamer „Guten Appetit!“, und wer genau hinsah, konnte unschwer erkennen, dass dieser Ausdruck neben chinesisch in den Sprachen aller 6 Länder vertreten war, die beim diesjährigen Internationalen U15-Pfingstturnier am Hollager Benkenbusch auflaufen werden. Und als er die Frage einblendete: „Hat es euch denn geschmecket?“, brandete Applaus auf, den Lutz Barlag wohl bis in die Küche hören musste.
Nach dem Essen begrüßte Christian Böwer dann die von Christina Middendorp trainierten „Dancing Queens“, die stilgerecht in blau-weißen Kostümen nach einem Medley von bekannten Abba-Songs tanzten. Als dritte Tanzgruppe kamen dann die „etwas“ älteren Frauen von „Los Cellulitas“. Trainiert von der Menkhaus-Tochter Birgit Bergmann legten die kfd-Frauen nach der Melodie „Bella ciao“ einen schmissigen Tanz aufs Parkett, wobei die Bühne wohl hätte etwas größer sein können. Deutlich wurde aber schnell, dass ihr Name doch wohl eher karnevalistisch geprägt sein muss…
Zum dritten Mal bei einer Sportlermahlzeit dabei waren die Nightingales, die 2 Auftritte hatten. Sie wurden von Stephanie Laymann 2014 gegründet, und sie können mittlerweile zu allen Anlässen die passenden Lieder singen und beeindruckten zuletzt beim „Tag des Anstoßes“ in der Lechtinger Sporthalle und danach beim gemeinsamen Auftritt mit dem Ruller Bläserchor. Es ist einfach toll, wie diese jungen Frauen sich musikalisch entwickelt haben. Kompliment! Bei ihrem ersten Auftritt bei Barlag sangen sie ein Medley aus bekannten englischen Songs wie „Locomotion“, „Hit The Road Jack“ und „Proud Mary“, und in ihren hübschen Kostümen waren sie wieder eine echte Augenweide! Diesmal kamen sie zu neunt, (Isabel Leza und Jennette Foth waren neu dabei), und es wurde sehr eng auf der Bühne, wenn ihre gekonnte Choreographie ein Nebeneinander aller Mädels erforderte.
Neben allen Showeinlagen kam auch der Sport zu seinem Recht. Die Organisatoren möchten immer Sportlerinnen oder Sportlern die Chance bieten, sich und ihre Sportart vorzustellen. Diesmal waren es die Futsaler und die Tennisabteilung.
Die Futsaler wurden vertreten durch Jürgen Böwer und Jochen Klein, die auf Fragen von Peter Papke und anhand einer Powerpoint-Präsentation ihre Sportart vorstellten. Die Gäste erfuhren zunächst den Unterschied zwischen dem normalen Fußball und dem Futsalball. Er ist sprungreduziert, weshalb man erst ein spezielles Ballgefühl entwickeln muss, und in der Halle wird mit Außenlinien gespielt, was erhöhte Aufmerksamkeit von den Akteuren verlangt und dem „Bolzen“ eine Absage erteilt. Jürgen schilderte seine Erlebnisse mit seinen Jungs bei den Turnieren und es wurde schnell klar, dass neben dem sportlichen Ehrgeiz auch viel Spaß im Spiel ist. Als Wunsch für die Zukunft gab Jochen an, dass sie sich wünschen, dass ihr Sport populärer wird und sie viel mehr Konkurrenten bekommen.
Die neugewählten Tennisabteilungsleiter Paul-Georg Weiser und Siegfried Schaeffer wurden dann von Papke interviewt und sie ließen erkennen, dass „Tennis nicht mehr so im Fokus steht wie zu Zeiten von Boris Becker und Steffi Graf.“ Beide machten aber deutlich, dass sie die Abteilung näher an den Verein heranbringen möchten. Ein Anfang soll am letzten Aprilwochenende gemacht werden, wenn sie am Samstag die Saisoneröffnung starten und am Sonntag dann einen Tag der offenen Tür folgen lassen. Eingeladen dazu ist jedermann, der sich ein Bild vor Ort machen möchte. Eine super Idee offenbarten sie zum Schluss, denn im Herbst soll gemeinsam mit der Tennisabteilung des TSV Wallenhorst, der ebenfalls 50 Jahre alt geworden ist, auf dem Spargelhof Hawighorst gefeiert werden. Das klingt nach dem Motto des letzten „Tag des Anstoßes“: „Aktiv vereint im Sport!“
Bevor nun die Nightingales den Abend beschließen konnten, kam der von Menkhaus angekündigte Überraschungsgast, und der war schon die ganze Zeit als Moderator für ihn tätig gewesen. Als Christian Böwer alias Christian Cordalis dann aber in seinem typischen Schlagerpolizei-Outfit den Saal betrat, verstummten schlagartig alle Gespräche, und er übernahm sofort das Kommando. Wie es ein richtiger (Schlager)Polizist eben macht! Er war unaufhörlich unterwegs, eilte von Tisch zu Tisch, stieg auf manchen Stuhl und animierte wirklich jeden zum Mitsingen. Dazu zählten Udo-Jürgens-Songs wie „Mit 66 Jahren“ oder „Aber bitte mit Sahne“ und „Ich war noch niemals in New York“ ebenso wie Wolfgang Petrys „Wahnsinn“. Auch der aktuelle Mallorca-Hit „Cordula Grün“ fehlte nicht, und ihn hatte Christian auf Blau-Weiss umgetextet. Zum Schluss durfte auch das VfL-Lied „Wir sind alle ein Stück VfL Osnabrück“ nicht fehlen. Auch der Futsaler Steffen Waldmann erhielt verdienten Beifall für seine Luftgitarren-Einlage.
Nach diesem Highlight aufzutreten war zum Schluss für die Nightingales sicher nicht einfach. Doch als die 9 jungen Frauen in ihren schicken Dirndln den Saal betraten, hatten sie die Gäste sofort wieder auf ihrer Seite – vor allem die Männer, nicht nur die jüngeren! Und dann sangen sie ein Potpourri aus bekannten deutschen Schlagern wie „Ich will nen Cowboy als Mann“, „Verdammt ich lieb‘ dich“ und „Ich liebe das Leben“ und sorgten so für einen perfekten Schlusspunkt dieses tollen Abends. Und als Zugabe brachten sie unsere Vereinshymne „Wir sind blau, wir sind weiss“, und der ganze Saal konnte mitsingen, denn Ronnie Papke hatte den Text wieder gut lesbar auf die Leinwand projiziert. Man kann nur hoffen, dass diese tolle Gesangsgruppe noch lange bestehen bleibt.
Alois Menkhaus bedankte sich am Schluss bei allen Mitwirkenden und wünschte noch einen geselligen Abend!